Die Wochenvorschau für Berlin: Letzte Tanzrunden und viel Kunst
Das Bassy schließt, auch das Bauhaus Archiv sagt Au revoir. „Hello World“ heißt es dafür im Hamburger Bahnhof – und das Gallery Weekend steht ins Haus.
Man kann in dieser Woche einigen Abschieden beiwohnen, man kann etliche Aufbrüche begutachten. Zuerst aber zieht man sich vielleicht zum Wochenanfang ein Stündchen zurück und gönnt sich das gute Buch.
Der Griff zum Buch lohnt eigentlich allemal, heute am Montag aber ist er noch ein Stückchen feierlicher, weil immer am 23. April der Weltbuchtag begangen wird. Genauer heißt der ja, das Wirtschaftliche mit in den Blick nehmend: Welttag des Buches und des Urheberrechts. Womit bei dem von der Unesco eingerichteten Feiertag für das Lesen und die Bücher auch die guten Rechte ihrer AutorInnen bedacht sein sollen.
Aber das Lesen ist jetzt natürlich keine Berliner Besonderheit. Das Bassy dagegen ist genau das: was ganz Besonderes in der Stadt. Und bald schon muss man sagen: war. Ein Abschied. Nur noch wenige Tage – oder besser Nächte – lang darf man in dem Club in der Schönhauser Allee der „wild music before 1969“ – das Club-Motto – frönen. Am Dienstag starten bei der letzten Bassy-Woche vor der Schließung die Farewell-Tanzrunden, ein besonderer Dresscode ist nicht vorgegeben. Wobei so ein Fünfziger- oder Sechziger-Outfit durchaus die Stimmung heben kann.
Au revoir sagt man auch im Bauhaus Archiv, das nur noch diese Woche, leer geräumt und von nachträglichen Einbauten befreit, bestaunt werden kann. Womit die Ausstellungshallen in der Klingelhöferstraße so zu sehen sind, wie sich der Architekt Walter Gropius das gedacht hat. Am Sonntag ist Abschlusstag mit Yoga, Konzerten, Filmen. Danach wird saniert.
Aufbrüche: „Hello World“ sagt man so beiläufig lässig wie empathisch mit einer groß angelegten Ausstellung im Hamburger Bahnhof, bei der die doch sehr westlich orientierte Sammlung der Nationalgalerie kritisch und mit einem weltoffeneren Blick unter die Lupe genommen wurde. Diese „Revision einer Sammlung“ ist ab Samstag zu sehen.
Überhaupt hat die Kunst am Wochenende ihren großen Auftrieb, weil da ja auch das Gallery Weekend Berlin von Freitag bis Sonntag zum alle Augen erschöpfenden Kunstmarathon lädt. Etwa 50 Galerien vor allem – aber nicht nur – in Mitte präsentieren das, was dann möglicherweise dereinst in den Sammlungen von Museen ein Plätzchen findet.
Um aber auch mal rauszukommen: Die Badesaison hat schon begonnen. Geöffnet haben bereits die Strandbäder Wannsee und Weißensee, am Freitag folgt das Strandbad Lübars, am Samstag schließt man im Sommerbad Olympiastadion und Wilmersdorf auf.
Man muss ja nicht gleich ins Wasser gehen. Man kann sich auch am Beckenrand erst mal ins gute Buch vertiefen.
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