Vorschlag zur großen Güte

Spendabel: DFB-Funktionär Horst R. Schmidt Foto: ap

Im Nachgang zur Sommermärchen-Affäre des Deutschen Fußball-Bundes sind bislang unbekannte Dokumente aufgetaucht, die belegen, dass der DFB versuchte, mit Gefälligkeiten seinen Einfluss in der Fußballwelt zu wahren. Wie das Magazin Der Spiegel berichtete, bat der Präsident des russischen Fußballverbandes, Wjatscheslaw Koloskow, im April 2000 um Finanzhilfe. Der Verband könne sich keinen Ersatz für den kaputten Nationalmannschaftsbus leisten, heißt es in einem Fax. Ob der DFB bei seinem Autosponsor nicht ein Modell organisieren und „einen Teil des Kaufpreises“ übernehmen könne. Der DFB ließ sich nicht lumpen, zumal sich der damalige Verbandspräsident Gerhard Mayer-Vorfelder im Wahlkampf für einen Platz im Uefa-Exekutivkomitee befand. Koloskow war beim DFB als Garant für die Stimmen von Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Moldau und der Ukraine gelistet. Zum Bus findet sich zwar nichts in den DFB-Akten, aber ein Kleinbus wurde dem russischen Verband ausgeliefert. DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt schrieb: „Wir schlagen vor, dass der DFB die Kaufsumme vollständig übernimmt.“