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Neid über Bord

Er nervt. Wie können wir uns vor Neid schützen? Hier fünf Tipps, bevor die nächste Neidwelle anrollt

1. Instagram deaktivieren

Insta präsentiert uns unablässig-nervtötend das geile, formvollendete Leben der Anderen. Deaktiviere deinen Account und entgehe so den Thailand-Urlaubsbildern deiner Kollegen, den tiefschwarzen Berghain-Outfits aus Neuköllner Altbauwohnungen (you’re so Berlin) oder klirrenden Gläsern in exotisch-veganen Gourmettempeln (in Endlosschleife).

2. Meditieren

In urban-moderner Manier auch Achtsamkeit genannt. Be humble, sei dankbar – und überhaupt. Setz dich auf den Boden, erde dich, entspanne die Augenlider und denke an – nichts. Nichts ist gut, Neid ist schlecht.

3. Fake it ’til you make it

Kein Macbook, um edgy und bloggermäßig im Starbucks zu sitzen und zu „arbeiten“? Kein_e Partner_in, um andere mit deiner super-harmonischen Beziehung und Szenen aus deinem Sexleben zu langweilen? Nicht verzagen. Einfach faken! Ein aufgeklappter Pizzakarton mit einem aufgemalten Apfel und genügend Vorstellungskraft schafft Abhilfe. Die Beziehung mit dir selbst kannst du ebenfalls leicht thematisieren, indem du abwechselnd von dir in der ersten und dritten Person Singular sprichst. Das erfordert zwar einige Übung. Ist aber wirksam, hast du es erst verinnerlicht und erfolgreich erprobt.

4. Finde den Fehler

Kein Rentner meckert griesgrämiger als du? Gut so. Denn jedes noch so makellose Erlebnis und jeder noch so bahnbrechende Erfolg kann entkräftet werden. Suche nach Fehlern und bohre nach. Sei hartnäckig und mache dich unbeliebt. Der Verlust sozialer Kontakte ist allerdings (gut) möglich. Alles hat seinen Preis.

5. Nur kein Neid

Verbanne Personen, die diese Worte in der oben genannten Reihenfolge verlauten lassen. Denn gerade diese Menschen sind infektiöse, leicht entzündliche Gefahrenherde und regelrechte Neidminen. Trete ihnen (wenn überhaupt) in einem selbstbewussten Moment gegenüber.

Viel Erfolg! Nastassja von der Weiden

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