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BundesdeutscherBabyboom

Später Kinderwunsch und Migration trugen 2016 zum anhaltenden Geburtenanstieg in Deutschland bei

Der Geburtenanstieg in Deutschland hält an – im fünften Jahr hintereinander gab es ein Plus. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete, wurden 2016 insgesamt 792.131 Kinder geboren. Das waren 54.556 Babys oder 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zuletzt seien 1996 ähnlich viele Kinder zur Welt gekommen, berichteten die Statistiker.

Mit einer durchschnittlichen Geburtenziffer von 1,59 Kindern pro Frau wurde zudem der höchste Wert seit 1973 gemessen. Damit liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld – deutlich hinter den Französinnen mit einer Geburtenziffer von 1,92, aber auch klar vor den Italienerinnen und Spanierinnen mit einer Geburtenziffer von je 1,34 Kindern pro Frau.

Migration hatte einen deutlichen Einfluss auf den Geburtenanstieg in Deutschland – knapp 185.000 Kinder wurden von Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit geboren. Das war ein Anstieg um 25 Prozent im Vergleich zu 2015.

Während die Geburtenhäufigkeit bei ausländischen Müttern insgesamt anstieg, nahm zusätzlich der Anteil von Frauen aus Ländern zu, in denen Kinderreichtum zur Tradition gehört, hieß es. So wurden 21.800 Kinder türkischer Mütter geboren, 18.500 mit syrischer Mutter. Und in 11.800 Fällen hatte die Mutter eines Neugeborenen einen polnischen Pass.

Doch auch bei Müttern mit deutschem Pass gab es einen Geburtenanstieg um 3 Prozent. Diese Entwicklung führt das Statistische Bundesamt vor allem darauf zurück, dass Frauen im Alter zwischen 30 und 37 Jahren häufiger Kinder bekommen. Sie hatten im jüngeren Alter deutlich weniger Kinder zur Welt gebracht als Frauen vorangegangener Jahrgänge. Diese Frauen realisierten „derzeit unter günstigen familienpolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen ihre Kinderwünsche mit höherer Intensität“, sagte eine Sprecherin des Statistischen Bundesamts. (dpa)

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