: Serien: Sieger
Die Grimme-Preis-Gewinner sind alte Bekannte (Böhmermann) und neue deutsche Serien („Dark“, „4 Blocks“)
Mit „Babylon Berlin“ (Sky und ARD), „4 Blocks“ (TNT-Serie) und „Dark“ (Netflix) werden gleich drei deutsche Drama-Serien mit einem Grimme-Preis in der Kategorie Fiktion ausgezeichnet. Der Sieg von drei von privaten Anbietern (mit-)verantworteten Serien dürfte einmalig in der bisherigen Grimme-Geschichte sein.
Eine Premiere ist auch die Auszeichnung von „Dark“, denn damit gewinnt erstmals ein Streamingdienst mit einer eigens in Deutschland in Auftrag gegebenen Arbeit einen Grimme-Preis. Auch in Marl kommen also langsam die veränderten Sehgewohnheiten an.
Neben den drei Serien zeichnete die Fiktion-Jury den ZDF-Film „Landgericht – Geschichte einer Familie“ (über die Familie des jüdischen Richters Kornitzer vor, während und nach der Naziherrschaft) sowie das DDR-Drama „Zuckersand“ der ARD aus.
Die größte Gewinnerin spielt allerdings in der Kategorie Unterhaltung: Die Kölner bildundtonfabrik (btf) produzierte gleich zwei ausgezeichnete Formate. Ersten den Beitrag „Eier aus Stahl – Max Giesinger und die deutsche Industriemusik“ aus Jan Böhmermanns „Neo Magazin Royale“, zweitens die Comedy-Serie „Kroymann“ mit Namensgeberin Maren Kroymann, deren dritte Folge gerade in der ARD lief (und noch in der Mediathek zu sehen ist).
Ausgezeichnet wurden auch Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, die 2017 einen nicht gerade täuschend echt aussehenden Doppelgänger des Hollywood-Stars Ryan Gosling in die Verleihung der Goldenen Kamera einschleusten und so tatsächlich einen Preis abstaubten – inklusive Bühnenauftritt und allem, was dazu gehört. Für ihr #GoslingGate gibt es nun ganz regulär einen Grimme-Preis.
In der Kategorie Information und Kultur erhalten die NDR-„Panorama“-Macher Volker Steinhoff, Sven Lohmann und Dietmar Schiffermüller für ihre Berichterstattung zu den Ereignissen des G20-Gipfels einen Preis für die „besondere journalistische Leistung“. Außerdem gewinnen „Alles gut – Ankommen in Deutschland“ (NDR/SWR), „Ab 18! Du warst mein Leben“ (ZDF/3sat), „Sewol – Die gelbe Zeit“ (BR) und „Cahier Africain“ (ZDF/3sat).
Auch in der Kategorie Kinder und Jugend bleiben alle Preise bei den Öffentlich-Rechtlichen: Die Doku-Reihe „Germania“ vom ARD-ZDF-Online-Jugendangebot funk und die Serie „5vor12“ vom Bayerischen Rundfunk werden ausgezeichnet.
Die Verleihung der 54. Grimme-Preise findet am 13. April in Marl statt. Jürn Kruse
Hinweis: Der Autor saß in der Vorauswahl-Kommission (Unterhaltung) des Grimme-Preises
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