leserInnenbriefe:
taz bremen Pieperstr. 728195 Bremen briefe@taz-bremen.de www.taz.de
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Manipulation
betr.: „Ärmere bleiben dümmer“,
taz bremen vom 6. 3. 18
Schauen wir uns doch einmal die Lebensrealität zu vieler Kinder an, deren Eltern Hartz IV oder vergleichbare Leistungen benötigen: Der Regelsatz sieht für diese Kinder in der für den beruflichen Werdegang wichtigen Altersklasse von 14–18 Jahren vor – richtig – € 0,31. Das heißt, für ihr Kind können die Eltern einunddreißig Cent für Bildung ausgeben. Dagegen stehen Nachhilfestunden, Buchgeschenke, kulturelle Bildung, Musik, Internet oder Reisen bei den reicheren Kindern. Das Bild bildungsferner „Hartzer“ ist eine Manipulation. Der genannte Regelsatz ist die staatlich verordnete Verdummung armer Kinder. Das steht im Kontrast zur allseits beschworenen Inklusion. Wem nützt das? Welches Beamten- oder Akademikerkind wünscht sich, öffentliche Toiletten zu putzen? Das soll doch die inzwischen wieder herangezüchtete Unterschicht übernehmen. Warum soll jene Bildung erhalten? Dann würden sie ja nur aufmüpfig. Dusterbraut, taz.de
PR-Aktion
betr.: „Zu früh verhandelt“,
taz bremen vom 5. 3. 18
Ein wenig mehr Recherche wäre hier gut gewesen. Die hätte beispielsweise beim kritischen „Arzneitelegramm“ ergeben, dass die Belege für den Nutzen einer Grippeimpfung generell ziemlich schlecht sind. Dass die vermutlich kommende Empfehlung für den erheblich teureren Vierfach-Impfstoff bislang nur auf Plausibilitäts-Überlegungen beruht und nicht auf tatsächlich durchgeführten Studien. Schade, dass sogar die taz auf eine solche PR-Aktion der Pharmafirmen hereinfällt. Günther Egidi, Bremen
Strukturkrise
betr.: „Kein Unterhalt, kein Lappen“,
taz bremen vom 1. 3. 18
Schnapsidee, die uns die Kollegin da unterbreitet. Was soll es denn bringen, unterhaltspflichtige Männer in ihrer Mobilität einzuschränken? Dadurch werden ja noch die Argumente dafür geliefert, weshalb für Unterhaltspflichtige im Tagespendelbereich eine Arbeitsstelle, weil nicht erreichbar, auch nicht zumutbar ist. Richtig ist, dass Bremen eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit aufweist. Dies ist aber der Strukturkrise zuzurechnen. Diese wiederum verringert das Arbeitsplatzangebot. Für Bremen ist ein öffentlich geförderter sozialer Arbeitsmarkt das bessere Mittel. Karl Sasserath, taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen