piwik no script img

Der Dackeldichter

Prinz Henrik, der Poet von Dänemark, ist tot

Foto: Dackeldichterfoto: dpa

Ein ganz Großer des blauen Blutes ist tot: Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat, besser bekannt als Prinz Henrik von Dänemark, starb im Alter von 83 Jahren am Dienstagabend in der Residenz Fredensborg bei Kopenhagen, wie das dänische Königshaus gestern mitteilte. Und wer jetzt in seiner antiroyalen Bubble die Nase rümpft, dem sei mit Rolf-Seelmann-Eggebert’scher Verve entgegengeschleudert: Der gute Mann war ein Poet, ja ein Künstler! Der gebürtige Franzose und Gemahl der dänischen Schwerraucherkönigin Margrethe II. war ein passabler Pianist und komponierte kleinere Stücke auch fürs Jagdhorn; er studierte Bildhauerei und stellte gewaltige Skulpturen her; er verfasste einige Kochbücher; vor allem aber veröffentlichte er als Mann des Geistes sieben Gedichtbände. Dem großen Prinz des Dänenstaates, dem Poeten Henrik zu Ehren publiziert die Wahrheit anlässlich seines Todes an dieser Stelle ein paar Verse aus seiner berühmten Ode an seine Dackelin Evita: „Ich liebe es, dein Fell zu streicheln. / Du lieber, du besonderer Hund. / Einen Klaps willst du gern haben. / Stolz wie ein Papst empfängst du / Schelte wie eine Gnade.“ Gnade sei mit ihm und uns.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen