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Bombay Beach USA 2011, R: Alma Har’el, D: Benny Parrish

„Begibt sich das Kino in die hintersten Winkel der US-amerikanischen Provinz, findet man sich schnell in einem Paralleluniversum wieder. Käffer und Landschaften, verloren und aus der Zeit gefallen. So auch Bombay Beach, baufällige Häuser in der südkalifornischen Wüste und ein im Austrocknen befindlicher See. Die seltsame Kraft von Alma Har’els Film „Bombay Beach“ liegt in dem Versuch, dem dortigen Leben eine Bühne zu verschaffen: Die vorgefundene Wirklichkeit darf sich hier selbst inszenieren. Mit dem schönen Effekt, dass sich Kategorien wie Unterschicht oder White Trash zwischen den armseligen Behausungen und rostigen Autos verlieren“, schrieb Anke Leweke in der taz.

„Bombay Beach“ läuft Fr. bis So. und Di., 18.00 , Do., Mo. und Mi., 20.30, im City 46 in Bremen.

Madame Dubarry Deutschland 1919, R: Ernst Lubitsch, D: Pola Negri, Emil Jannings

„Die Pariser Näherin Jeanne wendet sich von dem Studenten Armand ab, wird Mätresse am Hof Louis XV. und schließlich als Madame Dubarry zur mächtigsten Frau im Land. Nach der Revolution verurteilt der enttäuschte Armand, nunmehr Vorsitzender des Volksgerichts, die frühere Geliebte zum Tode und stirbt selbst beim Versuch, die Dubarry vor dem Schafott zu retten. Lubitsch machte in seiner kunstvoll gestalteten und seinerzeit sehr erfolgreichen Stummfilmgroßproduktion den historischen Stoff zur ironischen Tragikomödie und das Menschlich-Allzumenschliche zum Motor der Weltgeschichte. Lubitschs publikumswirksamer, aber reichlich bedenkenloser Umgang mit dem Thema stand in makabrem Kontrast zu den revolutionären Unruhen im Deutschland des Jahres 1919.“ (Lexikon des internationalen Films)

Der Stummfilm läuft Sa. um 20.30 mit Livemusik von Tanja Peemöller und Anette Johann, Blockflöte, und Ezzat Nashashibi, Klavier, und mehr im City 46.

Deliria-Italiano-Forum

Seit 2009 gibt es dieses Forum , das zurzeit 186 Mitglieder hat und sich mit Klassikern des Italo-Kinos beschäftigt. Am Samstag findet nach Hamburg und Frankfurt das dritte Forentreffen in Bremen statt. Mitglieder aus ganz Deutschland und Österreich werden anreisen, und jeder kann kommen, um mitzureden und sich Doppel-Feature von Trash-Filmen ansehen. Gezeigt werden als seltene Archivkopien die beiden Actionfilme „The Riffs – die Gewalt sind wir“ und „The Riffs – Flucht aus der Bronx“ aus den Jahren 1982 und 1983. Beide wurden von Enzo G. Castellari inszeniert. Der folgende Verriss des ersten Teils im Lexikon des internationalen Films wird für die Deliria-Foristen wohl eher als Empfehlung gelten: „Der New Yorker Stadtteil Bronx in naher Zukunft: ein Kampfplatz rivalisierender Banden, die mit nie gekannter Brutalität gegeneinander vorgehen. Der italienische B-Film kopiert einschlägige Action-Vorbilder: „The Warriors“, 1978, „Die Klapperschlange“, 1980, ohne deren handwerkliches Niveau zu erreichen. Brutal und gewaltverherrlichend.“

„Deliria Över Bremen“ findet am Samstagnachmittag im City 46 statt. Die Veranstalung beginnt um 13.30.

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