Karin Kneissl

Die 52-jährige Außenministerin stand schon lange auf der Wunschliste von Heinz-Christian Strache. Die parteilose Publizistin hat ÖVP-Stallgeruch, seit sie in den 90ern im Kabinett von Außenminister Alois Mock saß. Sie hat diplomatische Erfahrung und mit ihrer Ausbildung an der französischen Kaderschmiede Ecole nationale d’administration auch die besten Voraussetzungen für den Spitzenjob.

Dass die FPÖ auf sie aufmerksam geworden ist, verdankt Kneissl umstrittenen Äußerungen zu Flüchtlingen, die sie großteils als Wirtschaftsflüchtlinge sieht. Die Revolten in der arabischen Welt erklärt sie als Ergebnis eines Testosteronstaus. Vielen jungen Männern, „die heute nicht mehr zu einer Frau kommen“, weil sie weder Arbeit noch eine eigene Wohnung hätten, sei der „Status als Mann in einer traditionellen Gesellschaft“ verwehrt. rld