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Zeit für Veränderung

DISKUSSION Unter dem Motto „Handeln für Veränderung“ informieren die Lateinamerikatage über die aktuelle Situation in Lateinamerika

Es ist die Kehrseite der großbürgerlichen Pracht an Alster und Elbchaussee: das Elend der Einkommens- und Landlosen dort, wo Columbus einst Indien entdeckt zu haben glaubte. Im großen Stil handeln Hamburger Pfeffersäcke mit Rohstoffen von Aluminiumbauxit über Kaffee bis Zimt – und werden damit immer reicher. Mit einer Kritik des kapitalistischen Handels und der Suche nach Alternativen von fair bis revolutionär setzt sich der Thementag zum Auftakt der diesjährigen Lateinamerikatage heute im Centro Sociale in großer Runde und in Arbeitsgruppen auseinander.

Dabei ist es den Veranstaltenden gelungen, Referent_innen einzuladen, die sich mit Pfeffersäcken und Selbstorganisation auskennen: Gerrit Höllmann etwa, langjähriger Aktivist der Soliszene und Fachberater im solidarischen Kaffeehandel in Hamburg, erzählt im Anschluss an einen Bericht über den Einfluss des Fairen Handels auf die Lebensbedingungen der Produzent_innen in Nicaragua von der Geschäftsführerin der Kaffeekooperative Soppexcca, Fatima Ismael, vom hiesigen Fairhandelssektor. Themen sind außerdem die Ethanolproduktion in Nicaragua, das Freihandels- und Assoziierungsabkommen der Europäischen Union mit Kolumbien, Peru und Zentralamerika und die Ansatzpunkte für fairen Handel in globalen Produktionsnetzen.

Insgesamt acht Veranstaltungen folgen bis Ende November auf den Thementag. Am Freitag zum Beispiel wird taz-Autor Wolf-Dieter Vogel referieren, warum die unsozialen Machtstrukturen Mexikos intakt bleiben. Zaira Navas und David Morales aus El Salvador müssen am 12. November Ähnliches berichten: „Links, zwo, drei – Remilitarisierung in El Salvador“ heißt ihre Veranstaltung.  GK

■ Sa, 27. 10. bis So, 25. 11., Infos und Programm: www.lateinamerika-tage.de

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