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RUMPFPARTEICHEF KIFFT IM FERNSEHENLindner schafft es in die Medien

Anders als Bill Clinton hat er vermutlich inhaliert. Der Berliner FDP-Chef Martin Lindner stand in einer Fernsehsendung vor der Wahl zwischen Rotwein und Joint. Der Vize der Bundestagsfraktion griff zum Joint und überzeugte sich bei einem Zug von dessen Echtheit. „Saugut“, sagte Lindner beim Gang zurück ins Studio auf die Frage von Moderator Benjamin von Stuckrad-Barre, wie es ihm nun gehe. Später schob der 48-Jährige nach: „Ich kann Ihnen ehrlich nicht sagen, ob da wirklich etwas drin war oder nicht – eine groß berauschende Wirkung gab es jedenfalls nicht.“

Pikanterweise ist die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dykmans, in der gleichen Partei wie Lindner. Sie reagierte säuerlich. „Eine Verharmlosung des Cannabiskonsums in der Öffentlichkeit sendet ein völlig falsches Signal aus“, beschwerte sie sich. Gut hingegen fanden die Jungen Liberalen die Aktion. Auch den Spartensender Tele 5 freut die Debatte, ist sie doch kostenlose Werbung. Glücklich dürfte auch Lindner selbst sein: Unpolitische Auftritte wie dieser scheinen die einzige Möglichkeit des Rumpfparteipolitikers zu sein, noch in den Medien aufzutauchen. (dpa, taz)

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