Roman des Jahres

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Brigitte Werneburg

­ist Kunst­redakteurin der taz.

Francis Spufford: „Neu York“ (Rowohlt). Ein mysteriöser Fremder kommt 1746 in die Kleinstadt auf der Insel Manhattan. Roman über die im Entstehen begriffene Weltmetropole, sprachlich so experimentierfreudig wie sie selbst.

Politisches Buch

Lizzie Collingham: „The Hungry Empire. How Britain’s Quest for Food Shaped the Modern World“ (The Bodley Head). Britisch zu sein, bedeutete seit dem 16. Jahrhundert, weltweit zu essen – mit entsprechenden Folgen.

Zum Verschenken

Philippe Soupault: „Die Zeit der Mörder. Erinnerung aus dem Gefängnis“ (Wunderhorn). Freunde und Kollegen sitzen im Gefängnis. Da braucht man eine Ahnung von den Prüfungen der Gefangenschaft. Soupault leistet das.

Buch zum Angeben

Daniela Comani: „1975 Diario di Strada“ (Archive Books). Kindliche Notizen von Autokennzeichen und -marken, neu ergänzt mit entsprechenden Fotos, fasziniert als „Stilgeschichte der präglobalisierten Welt“ (Matthias Harder).

Auch schön

Neal Preston: „Exhilarated and Exhausted“ (Real Art Press). Wer Robert Plant und Jimmy Page 1975 nach ihrer Show in Minneapolis sieht, auf einem der schönsten Fotos des Bandes, weiß vom Glück, in einer Rockband zu spielen.