leserbrief des tages:
Hans Albers, alternde Männer und die Wahrheit
betr. „Weib in Flammen“, taz vom 28. 11. 17
Das scheint dem Autor Henschel ja richtig Spaß gemacht zu haben, auch noch zur aktuellen Sexismusdebatte auf der „Wahrheit-Seite“ beizutragen. Mich hat diese im ersten Teil völlig ironiefreie Beschreibung eines doppelten Missbrauchs, sexueller Nötigung und Machtmissbrauchs eher angeekelt. Warum Henschel die Gelegenheit nutzte, eine siebzig Jahre alte Drehbuchpausengeschichte zweier jahrelang Alkoholabhängiger, die vor zwanzig Jahren mangels besserer Erlebnisse in einer längst vergessenen Autobiografie Platz fand, wieder aufzuwärmen, bleibt unklar. Da der Autor die Tat aber lediglich als „unangemessenes Verhalten gegenüber einer Statistin“ einstuft, ein paar Zeilen weiter sogar von „Flirtverhalten“ zu lesen ist, scheint es mir, dass er von dieser „Geschichte“ selbst so nachhaltig beeindruckt war, dass er sie wenigstens schreibend nacherleben wollte. Da wünsche ich ihm doch die Gesellschaft der zwölf Männer im Ring aus Sonja Vogels wahrer „Geschichte, die erzählt werden muss. Immer wieder“, die ihm den Spaß daran verderben. Wolfgang Dittrich-Windhüfel, Freiburg i. Breisgau
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