unterm strich: Der, der den Fels und das Meer auspeitscht
Zuckende Blitze, Waldbrände in Italien, Hurrikan-Schäden in Florida: Für die Ausstellung „Gewaltenteilung“ in der Städtischen Galerie Wolfsburg hat sich der in Berlin lebende Künstler Julius von Bismarck mit der Wucht der Naturgewalten beschäftigt. Der 34-Jährige, der seine Arbeiten bereits weltweit präsentierte, wird am Samstag mit dem alle drei Jahre vergebenen Wolfsburger Kunstpreis Junge Stadt sieht Junge Kunst ausgezeichnet. Dieser ist mit der bis zum 3. Juni laufenden Schau verbunden.
„Ich ziehe meine Inspiration aus der Wissenschaft und arbeite künstlerisch“, beschreibt von Bismarck selbst seinen Ansatz. Neben Stahlinstallationen ist in Wolfsburg unter anderem erstmals seine neue Videoarbeit „Irma“ zu sehen.
Der, der sich um sich selbst dreht
Der 34-Jährige wurde vor zwei Jahren einem größeren Publikum bekannt, als er auf der Art Basel seine Performance „Egocentric System“ vorführte. Dabei setzte er sich selbst ins Zentrum einer schnelldrehenden Betonschüssel. In einer weiteren bekannten Arbeit – „Punishment“ (2012) – peitschte er in Anlehnung an die Sage des altpersischen Königs Xerxes I. das Meer aus.
Der Kunstpreis der Stadt Wolfsburg wurde 1959 erstmals verliehen und 1992 neu aufgelegt. Zu den früheren Preisträgern zählen Thomas Schütte, Katharina Fritsch und Bettina Pousttchi.
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