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Katalanischer Korridor

Schneise Brüssel–Barcelona verläuft tief unten

Korridorentdeckerfoto: ap

Ingenieurtechnische Meisterleistung, europäisches Tiefbauprojekt der Extraklasse: Endlich hat die EU mal was hingekriegt. Darüber freute man sich jüngst kollektiv bei der Brüsseler Pressekonferenz des geschassten katalanischen Regierungschef Carles Puigdemont. Auf der von Fritten und diversen Saucen begleiteten Zusammenkunft sprachen zu fortgeschrittener Stunde alle nur über ihn: den 80.000 Meilen unter der Erde liegenden und mit Stroh ausgelegten Korridor zwischen Brüssel und Barcelona, 1.341 Kilometer lang und so breit wie zwölf mal zwölf flämische Bier der Marke „Delirium tremens“. Über Umwege finanziert von der Branntweinsteuerkommission der EU, erlaubt der Korridor Kutschfahrten zwischen der flämischen und der katalanischen Hauptstadt – und über Nebenkorridore auch gen Lombardei, Venetien und Bayern. Mautgebühren zum Unterhalt des Korridors treibt seit gestern das oberbayerische Inkassounternehmen Dobrindt direkt an den jeweiligen heimatlich beflaggten Kassenhäuschen ein. Ausgezahlt werden die Gelder anteilig an die am allermeisten in Unabhängigkeitstsching­de­ras­sa­bum verkeilten „nationalen“ Gebilde.

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