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„Eng vernetzte Initiativen“

Symposium ergründet, wie Interventionen wirken

Anna-Lena Wenzel

■ 32, arbeitet am Forschungsprojekt „Urbane Interventionen“ mit. Sie ist promovierte Kulturwissenschaftlerin.

taz: Frau Wenzel, haben Sie schon mal künstlerisch im öffentlichen Raum interveniert?

Anna-Lena Wenzel: Wir haben ein Ausstellungsprojekt mit Studenten in Wilhelmsburg gemacht. Dabei ging es eher darum, in soziale Strukturen einzugreifen.

Wie haben Sie das gemacht?

Erst mal haben wir uns umgeschaut und Interviews geführt. Es ist die Grundlage für das Intervenieren, dass man sich einlässt und im zweiten Schritt guckt, wie man eingreifen kann. Wir haben ein Nachbarschaftsdinner organisiert und haben im Haus der Jugend mit Kindern zusammen gearbeitet.

Was hat das mit Kunst zu tun?

Wir haben einen sehr breiten Kunst- und auch Design-Begriff. Es geht um ein weltzugewandtes Verständnis von Kunst und Design. Das bedeutet, dass man nicht Kunst für den autonomen „White Cube“ produziert.

Gibt es dazu einen Stand der Forschung?

Wir sind ja gerade ein Projekt, das versucht, das wissenschaftlich zu reflektieren. Wir sind so etwas wie Pioniere, aber es gibt auch den Studiengang „Urban Design“ an der Hafencity-Universität (HCU). Wir greifen ein Phänomen auf, das große Relevanz hat. Zur Bedeutung von Aktionen im öffentlichen Raum gibt es einen großen Diskussionsbedarf.

Ist Hamburg ein Schwerpunkt solcher Interventionen?

Es ist ein Schwerpunkt unserer Untersuchung. Deshalb haben wir zum Symposium auch Leute aus Hamburg eingeladen. Wir wollen herausfinden, ob es Besonderheiten gibt. Im Vergleich zu Berlin sind die Initiativen hier sehr eng vernetzt. Das ist etwas, das wir gerne herausarbeiten würden, genauso wie die Spannungsfelder, in denen sich die Akteure zwischen Vereinnahmung und Selbstbestimmung bewegen. INTERVIEW: KNÖ

Symposium „Wirksamkeit von Interventionen“: 15 Uhr, HFBK, Lerchenfeld 2

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