: Ballaballa, ballaballa
Bällebäder werden nun nach Hause geliefert
Wer sich vom Leben überfordert fühlt, das Erwachsenendasein zu anstrengend findet und wieder zurückfallen möchte in kindliche Verhaltensmuster, kann in Berlin dafür einen Heimlieferservice in Anspruch nehmen. Die verspielte Nachrichtenagentur dpa berichtete gestern, dass ein Unternehmen seit Kurzem in der Hauptstadt Bällebäder in die Wohnungen ihrer Kunden liefert.
Die eigenen vier Wände lassen sich mit 23.000 dieser Plastikdinger abfüllen. Bei Menschen, die Kinderkram machen, gilt es, auch den Schmutzfaktor mitzubedenken. Deshalb werden die Objekte nach vollzogenem Darin-Herumtollen wieder abgeholt und gereinigt. Die Kunden müssten lediglich „wieder Kind sein“, so der Betreiber.
Um dieses Erlebnis abzurunden, bleibt es nicht bei schlichter Bespaßung. Zum Emotionspaket Kindheit gehören auch andere Seiten. Aufräumen etwa: Vor dem Abtransport müssen die 23.000 Objekte von den Kunden unter strenger Aufsicht weggeräumt werden, sortiert nach Größe und Farbe. Wurden Bälle dreckig gemacht oder gar beschädigt, geht es ohne Nachtisch ins Bett. Auch Fernsehverbot und Stubenarrest ergänzen das Portfolio. Ein bisschen Strafe muss schon sein, bei solch kindischer Regression.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
