„Migrieren ist völlig normal“

Afrika Die deutsche Wirtschaft sagt voraus: Die Zahl der Afrikaner, die sich Mobilität leisten können, steigt

BERLIN taz | Die deutsche Wirtschaft erwartet in Zukunft mehr Migration aus Afrika nach Europa, wenn Afrikas Wirtschaftslage sich verbessert. „Der langsame, aber erkennbare Aufstieg in vielen Regionen Afrikas ist ein Treiber für Migration“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, Christoph Kannengießer, im taz-Interview. „Nicht weil Afrika so arm ist, sondern weil die Zahl der Menschen wächst, die sich Mobilität über kontinentale Grenzen hinweg leisten können.“ Er betont: „Der Wunsch, in Regionen mit besseren Lebensbedingungen zu migrieren, ist aber völlig normal und auch nicht ganz zu unterbinden.“

Die Frage, wie die Zuwanderung aus Afrika nach Europa zu steuern und einzudämmen ist, steht im Mittelpunkt der migrationspolitischen Debatten des deutschen Bundestagswahlkampfs. Sie ist auch Hauptthema des nächsten EU-Afrika-Gipfels, der Ende November in Abidjan in der Elfenbeinküste stattfinden soll.

In Vorbereitung dieses Gipfels, der unter dem Motto „Jugend und Migration“ steht, formulierten afrikanische Jugendvertreter diese Woche auf einer Konferenz in Ugandas Hauptstadt Kampala ihre Forderungen. Die Hauptforderung der Konferenz, die von der österreichischen Initiative Act.Now organisiert wurde: Jugendliche selbst sollen in der Politik und auf dem Gipfel mitreden ­können. D.J.

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