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CO2-Konzentration und ErdtemperaturDas Jahr 2016 bricht Klimarekorde

Die Kohlendioxid-Konzentration steigt so rasch wie nie seit Messbeginn. Auch die Erdtemperatur erreicht 2016 einen Rekordwert, berichtet die US-Klimabehörde.

Es wird immer heißer auf der Erde – sagt die NOAA Foto: dpa

Washington dpa | Die US-Klimabehörde NOAA hat einen aufrüttelnden Report über das Jahr 2016 veröffentlicht: Es war weltweit gesehen nicht nur das dritte heißeste Jahr in Folge und damit das wärmste seit Messbeginn vor 137 Jahren, sondern hatte auch den höchsten Meeresspiegel und den schnellsten Zuwachs an Kohlendioxid (CO2).

Im weltweiten Durchschnitt lag die CO2-Konzentration bei 402,9 Teilchen pro Million Teilchen (ppm) – und damit erstmals im Schnitt eines Jahres über der Marke von 400. Das Plus von 3,5 ppm im Vergleich zum Jahr 2015 sei ein Rekordwert seit Beginn dieser Aufzeichnungen vor 58 Jahren, berichtet die NOAA in ihrem am Donnerstag in Washington veröffentlichten, rund 300 Seiten langen Jahresbericht. Zudem war die CO2-Konzentration damit erneut so hoch wie seit 800.000 Jahren nicht, was aus Eisbohrkernen hervorgeht.

Dies und andere Faktoren sowie eine starke Ausprägung des Wetterphänomens El Niño, durch das sich der Pazifik erwärmt, hätten zu den Rekorden beigetragen. „Die Erd- und Wassertemperaturen, der Meeresspiegel und die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre haben dabei die erst im Jahr zuvor aufgestellten Rekorde gebrochen“, fasst die NOAA zusammen.

Es habe viele Wetterextreme gegeben – insbesondere Dürren. Jeden Monat gab es laut NOAA auf mindestens zwölf Prozent der Landoberfläche schwere Dürren. Das sei ebenfalls ein Rekord. Besonders hart getroffen habe es den Nordosten von Brasilien, Westbolivien und Peru, aber auch Westkanada.

Die Oberflächentemperatur der Ozeane war die höchste je gemessene – sie lag 0,36 bis 0,41 Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 und übertraf damit den Rekordwert von 2015.

Schwund auch beim arktischen Meereis

Die jährliche maximale Ausdehnung des arktischen Meereises im März war die kleinste seit Beginn der Satellitenmessungen vor 37 Jahren. Das Jahresminimum, das gewöhnlich im September erreicht wird, war das zweitkleinste je gemessene. Nur 2007 erreichte die Fläche einen kleineren Wert.

Die Zahl von 93 benannten tropischen Wirbelstürmen lag laut NOAA über dem Mittelwert für die Jahre 1981 bis 2010 mit 82 dieser Stürme, sei aber kein Rekordwert.

In Europa war 2016 das drittwärmste Jahr seit Messbeginn und lag knapp hinter 2014 und 2015, so dass die drei Jahre zusammen die wärmsten drei jemals gemessenen waren.

In den jährlichen Klimaberichten der Behörde werden monatliche Wetterdaten zusammengefasst. An dem 27. Bericht arbeiteten 450 Wissenschaftler aus 60 Ländern mit. Bereits im Januar hatte die NOAA bekanntgegeben, dass 2016 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war.

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8 Kommentare

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  • Bin mal auf weiteres Erreichen von Kippelementen "gespannt" wie das Tauen der Permafrostböden und damit massive Freigabe an Methan und CO2... Sieht so aus, als ob "wir" eifrig dabei sind einen Hebel nach dem anderen umzulegen...

    • @Uranus:

      Erst wenn es zu "teuer" wird, werden die Staaten eine grüne Politik machen. Bis dahin wird weiter der Himmel mit CO2 vollgepustet. Selbst den Linksparteilern fällt nichts besseres ein als weiterhin billiges Pendeln zu ermöglichen statt billigen ÖPNV.

  • 2G
    21272 (Profil gelöscht)

    Wir sollten uns nicht von solchen Horrormeldungen beunruhigen lassen. Drei etwas waermere Jahre sind noch kein Trend, zumal der El-Niño-Effekt hier die Hauptrolle gespielt hat. 2017 wird wieder "normaler". Und mit CO2-Reduktionen erreicht man beim Klima gar nichts.

    Uebrigens stammt der Temperaturrkord aus dem Jahr 1913, da wurden in Kalifornien 56,7 Grad gemessen.

  • ist doch alles fake! viele Grüsse Donald Trump.

    • 2G
      21272 (Profil gelöscht)
      @joaquim:

      Wo Sie recht haben, haben Sie recht.

  • Bin mal gespannt was die oberschlauen Klimaskeptiker dazu wieder zu melden haben. Die wissen ja bekanntlich alles viel besser als der Großteil aller Klimaforscher weltweit.

  • Tja, es brennen bei uns immer mehr Holzöfen, jetzt schon über 10 Mio. sollen es sein. Werden in jedem Baumarkt angeboten und sind ja Kreislaufökoprodukte. Auch die Müllmengen reduzieren sich und es wird weniger am Straßenrand abgestellt, da man immer etwas ins Feuer werfen kann. Appelle, hier wie zu heizen ist, sollten wir auch im Steuerrecht anwenden und die Kontrolle von Zinseinnahmen usw. wieder abschaffen. Und jetzt wird die Dieselsau durchs Dorf getrieben, Benziner sorgen dann für weniger... was eigentlich ist die Kehrseite? Schweigen. Ach so, Elektrische Autos! Da werden die Kraftwerke nur hochgefahren in den Dauerbetrieb. Der Öko Stromanteil wird eh und je verbraucht und die Steigerungen dabei werden für PC, Handys, und den steigenden Lebensstandard benötigt, bei übrigens ca. 2 Millionen Zuwanderern in den letzten 3 Jahren, mal am Rande. Widersprüche und Verlogenheit an jeder Ökodiskussion. Eine Stunde Kaminfeuer entspricht 100 km Diesel fahren mit alter EU Norm 3 an Feinstaub. Einfach toll. Das ist wissenschaftlich belegt. Die 11 000 Toten dadurch sind nur wilde Spekulation mit selbst gesetzten Annahmen, übrigens incl. der Hunderttausenden Busse, auch des hochgelobten ÖPNV. Andere Spekulationsrechnungen zählen ca. 8000 dem Verkehr zu. Wer bietet mehr, oder weniger. Dann lieber Fußball und Nicht Wählen Gehen.