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Ende der Qual

Eiskunstlauf Julia Lipnizkaja beendet ihre Karriere

BERLIN taz | Es ist vorbei. Julia Lipnizkaja macht im zarten Alter von 19 Jahren Schluss. Die Eiskunstläuferin aus Jekaterinenburg, die 2014 in Sotschi mit dem russischen Team Gold gewonnen hat und dafür von Russlands Präsident Wladimir Putin ein Bussi auf die Backe bekam, hat über ihre Mutter verkünden lassen, dass sie nicht mehr will.

In den Jahren nach ihrem Olympiasieg hatten die Beobachter oft den Eindruck, dass das Mädchen, das mit 15 zu allzu frühem Ruhm gekommen ist, überfordert ist, mit ihrer Rolle als Superstar in Russland. Mal sah sie sich nicht in der Lage bei einem Grand Prix zur Siegerehrung zu erscheinen, mal schien es, als laufe sie bei nationalen Wettbewerben absichtlich schlecht, um einer Nominierung für die großen internationalen Wettbewerbe zu entgehen.

Dazu kam der immerwährende Kampf ums Gewicht. 37 Kilo wog sie in Sotschi. Bald hatte sie mit Magersucht zu kämpfen. Als im Frühjahr ein Bild von ihr veröffentlicht wurde, auf dem zu sehen war, dass sie zugenommen hatte, kamen umgehend Gerüchte auf, sie sei schwanger. Ihre Antwort: „Ich kann doch nicht immer 37 wiegen, um euch zu gefallen.“ Jetzt soll sie den Kampf mit ihrem Körper gewonnen haben. Der Kampf um Spitzenplatzierungen, der sie bei den Europameisterschaften 2014 in Budapest nach ganz oben aufs Treppchen im Einzelwettbewerb geführt hat, ist zu Ende. ARUE

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