Was tun in Hamburg?:
Do, 13. 7., 19.30 Uhr, Römischer Garten, Strandweg/Falkensteiner Ufer
Picknick-Theater
Eine eigene Spielstätte hat sie seit ein paar Jahren zwar nicht mehr, aufgegeben hat die freie Theatergruppe Theater N.N. aber bis heute nicht. Auch diesen Sommer bespielt die Gruppe um Regisseur Dieter Seidel wieder das Amphitheater im Blankeneser Römischen Garten am Falkensteiner Ufer in guter englischer Picknicktheater-Tradition mit einem Sommerprogramm. Zu sehen ist in den kommenden zwei Wochen donnerstags bis freitags eine eigene Interpretation von Carlo Goldonis Commedia-dell’arte-Hit „Der Diener zweier Herren“, weitere Termine gibt es im August. Das Stück ist ja immer noch zeitgemäß: dass man sich für zwei Chefs abrackert und trotzdem nie auf einen grünen Zweig kommt.
Fr, 14. 7., und Sa, 15.7., Eichbaumsee
Würdevoll gealtert
Es hat viel mit den kämpferischen Wurzeln und mit dem Festhalten an Grundsätzen zu tun: Trotz seines – für ein selbst verwaltetes „Umsonst und draußen“-Festival – beachtlichen Alters kann das Wutzrock-Festival immer noch jedes Jahr ein paar mehr Menschen auf die im Laufe der Jahre so lieb gewonnene Wiese am Allermöher Eichbaumsee locken. Hierhin hatte man die „Schmuddelkinder“, die es gegründet haben, einst verbannt, auf dass sie niemanden ernstlich stören. Denn ersonnen wurde das Festival 1978 als lautstarke Forderung nach einem autonomen Jugendzentrum. Drei Tage lang gibt’s ab Freitag Musik, unter anderem von Feine Sahne Fischfilet. Das Programm findet sich unter www.wutzrock.de.
Fr, 14. 7., und Sa, 15. 7., Schröderstift
Kapelle und Kapellen
Nicht nur das Wohnprojekt „Mieterselbstverwaltung Schröderstift“ beherbergt die vom Kaufmann Johann Heinrich Schröder gestiftete, über 160 Jahre alte Dreiflügelanlage am Schlump, sondern auch eine orientalisch-orthodoxe Kapelle, die heute der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde und der Äthiopisch-Orthodoxen Gemeinde als Altarraum dient. Besichtigen kann man die marmorne Kapelle am nächsten Samstag beim Sommerfest zur Feier des 36. Geburtstags des Wohnprojekts, um 15 Uhr gibt es eine Führung. Und vor der Kapelle spielen am Freitag ab 18 Uhr und am Samstag ab 17 Uhr Dub Division, Nat King Thomas und Kiddo Kat.
Do, 13. 7., 19 Uhr, Kölibri
Leben am Rand
Wie schnell jede/r Einzelne selbst in die soziale Abwärtsspirale geraten kann, das wird in den Interviews, die Susanne Groth für den Band „Abseits. Vom Leben am Rande der Gesellschaft“ (CaFée mit Herz, 96 S., 19,90 Euro) mit Menschen geführt hat, die als sogenannte „sozial Schwache“ oder ohne Obdach auf St. Pauli leben, immer wieder deutlich. Die 30 berührenden Interviews und Porträtfotos von Markus Connemann geben aber auch Einblick in die Kreativität und Stärke der Menschen und aller, die ihnen helfen. Am Donnerstag liest Groth gemeinsam mit Isabel Busch aus dem Band und zeigt Dias. Die Erlöse aus dem Buchverkauf gehen übrigens komplett an das CaFée mit Herz im Gesundheitszentrum St. Pauli. MATT
So, 9. 7., diverse Museen
Trostpflaster
Ob das Verständnis für die Zumutungen so eines Gipfels, wie es der Bürgermeister erbeten hatte, bis zum Sonntag reicht, ist bei Drucklegung dieser Ausgabe offen. Wie zum Trost aber für Hubschraubergeknatter und Verkehrskollaps und all die Raufwilligen in ihren unterschiedlichen Uniformen hatte die Bürgerschaft beschlossen: Am Sonntag danach ist der Besuch der Museen gratis, zumindest wenn es um die städtischen Häuser geht, und Sonderprogramm soll es auch geben. Alle teilnehmenden Museen und weiteren Infos gibt es hier im Netz: www.hamburg.de/bkm/9036106/freier-eintritt-museen-anlage. Wir vermissen ja ehrlich gesagt das Polizeimuseum – aber dass spät noch das medizinhistorische dazu kam, ist ja auch irgendwie bezeichnend. ALDI
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