Was tun in Hamburg?
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Mi, 28. 6., 17.30 Uhr, Treffpunkt: Böttcherkamp 181, Hausmeisterloge Erdgeschoss

Dem Abriss geweiht

Lange kann man ihn nicht mehr sehen, den einst von den niederländischen Star­architekten Johannes Hendrik van den Broek und Jaap Bakema Anfang der 1970er-Jahre entworfenen Nachkriegsmoderne-Bau der Geschwister-Scholl-Schule im Osdorfer Born. Obwohl das Gebäude unter Denkmalschutz steht, wird es bald einem Neubau weichen. Deshalb lädt der Denkmalverein noch einmal zur Besichtigung des futuristischen Gebäudes ein – wie auch der dieses Jahr 50 Jahre alt gewordenen Großwohnsiedlung rundherum.

Sa, 24. 6., 13 Uhr, Münzviertel

Stadtteil von unten

Ein wenig vom Weg abkommen muss schon, wer den Weg ins Münzviertel finden möchte. Eingezwängt zwischen den Bahngleisen und der dreispurigen Spaldingstraße liegt das kleine Quartier am Hauptbahnhof ganz schön versteckt. Andere Wege zum Umgang mit den leer stehende Gewerbeflächen, den steigende Mieten für Wohnungen, den Büroneubauten ohne Viertelanbindung und der rücksichtslosen Verkehrsführung dort suchen auch die Bewohner*innen des Münzviertels schon seit Jahren, arbeiten gemeinsam an städtebaulichen Gegenentwürfen und bemühen sich um eine selbstbestimmte Stadtteilumgestaltung „von unten“. Am heutigen Samstag feiern sich die Bewohner*innen und die dort ansässigen sozialen Einrichtungen, Kunsträume und Nachbarschaftsprojekte deshalb zum 16. Mal beim verdienstvollen Münzviertel-Straßenfest selbst. Ab 13 Uhr gibt es auf dem Münzplatz, in der Repsoldstraße und der Rosenallee einen Flohmarkt und Infostände, ab 15 Uhr außerdem Live-Musik unter anderem von Eloiis Williampèr, Ur! Geller und Lachsschaumspeise.

So, 25. 6., 20 Uhr, Polittbüro

Lesen für Toleranz

Der Text ist zwar schon über ein Vierteljahrtausend alt, aber wie der französische Aufklärer Voltaire sich in „Über die Toleranz: veranlasst durch die Hinrichtung des Johann Calas, im Jahre 1762“ über die „Krankheit“ des religiösen Fanatismus und das Menschheitsübel der Zwietracht empört und leidenschaftlich für die Toleranz streitet, das passt genau in unsere Zeit. In Frankreich kann man das sehen: Nach den Anschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo tauchten überall Voltaire-Plakate auf, wurde seine Streitschrift zusammen mit Kugelschreibern und Stiften als Mahnmal auf Straßen platziert.

 Am Sonntagabend liest der Schauspieler Robert Stadlober den Text im Polittbüro. Und zwar mit der nötigen Verve, dem angebrachten Furor und, so wird versprochen, ganze ohne – Achtung, jetzt wird es doch noch kurz kompliziert! – falsche Toleranz. MATT

So, 25. 6., 20 Uhr, Nachtasyl

Rap vs. Machismo

Eine Kämpferin. Eine Rapperin, eine großartige Sängerin und aktive Feministin, gar eine der bekanntesten Stimmen Lateinamerikas: Was der 32-jährigen Rebeca Lane vorauseilt, darf man wohl vollmundig nennen. Als Kind erlebte die Gu­a­te­mal­te­kin das Ende des Bürgerkriegs und dessen Nachwehen. Als junge Frau war sie in aktiv an der Aufdeckung und -arbeitung vorangegangener Gräuel beteiligt. Und als Lyrikerin und Rapperin beschäftigt sich Lane nun mit der Rolle der Frau und dem Machismo, genauso aber mit der Stellung der indigenen Bevölkerung – oder schlicht der ungleichen Verteilung von Reichtum. ALDI