5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Männer in langen Hosen gehen auf die Barrikaden

In England und Frankreich ist es seit Tagen brüllend heiß. Überraschend führt das jetzt zu einer kleinen Revolte: Die Bekleidungsvorschrift, denen Schüler in Exeter, Callcenterangestellte aus Buckinghamshire und Busfahrer in Nantes unterliegen, verlangt, dass lange Hosen getragen werden. Shorts sind nicht erlaubt. Weil der Dresscode allerdings zu Röcken nichts sagt, haben die Schüler und Busfahrer umgeschwenkt und kamen in ebensolchen zur Arbeit, in die Schule. Joey, ein 20-jähriger Callcentermitarbeiter, kam im Kleid. Natürlich tauchten sie nicht verschämt damit auf, sondern verbreiteten ihre Revolte via Twitter weltweit. Denn zu allem sehen sie gut aus in der Frauenkleidung. Und siehe, der Protest zeigt Wirkung: Das Shortsverbot wurde inzwischen vielfach aufgehoben.

2. Donald Trump macht jetzt in Sonnenenergie

Vor Fans in Iowa erklärte Trump am Mittwoch, dass er die Mauer zwischen den USA und Mexiko als Sonnenenergiefarm nutzen wolle. Je höher, desto mehr Strom könne generiert werden. Trump meinte, er sei Bauunternehmer, das sei der Job, den er liebe und wohl auch am besten könne, und die Vorteile lägen auf der Hand. Je höher, desto mehr Sonnenenergie. Je höher die Energieernte, desto weniger müsse Mexiko für die Mauer bezahlen. Und Fazit: Je zynischer, desto mehr Trump.

3. Weniger Arbeitslose heißt nicht, mehr haben Arbeit

Forscher unter anderem der Universität in Mainz sind der Frage nachgegangen, ob die sinkende Zahl der Arbeitslosen bedeute, dass mehr Arbeitslose in sozialversicherungspflichtiger Arbeit sind. Dem ist nicht so. Untersucht wurden Arbeitslose im Zeitraum von 2007 bis 2009. Nur knapp 8 Prozent hatten nun Vollzeitarbeitsstellen. Drei Viertel waren im Ruhestand, in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Minijobs oder Weiterbildung.

4. Das traditionelle Rollenmodell macht Frauen arm

Dass Frauen weniger verdienen als Männer, ist bekannt. Nicht bekannt ist, dass sich auch das Vermögen der Frauen, die Kinder in einer Partnerschaft großziehen, erheblich schlechter entwickelt als das der Partner – trotz gemeinsamer Kassen. Dies veröffentlichten Forscher im European Sociological Review 3/2017. Es liege daran, dass derjenige, der das Geld verdiene, was in der Regel noch immer der Mann ist, auch mehr Verfügungsgewalt über die Finanzen beanspruche. Zudem komme er in den Genuss von Anwartschaften etwa auf Betriebsrenten

5. Unfälle im Haushalt als Todesursache nehmen zu

Gunter Gabriel stürzte eine Treppe hinunter, brach sich den Halswirbel und starb am 22. Juni an den Folgen. RIP. Auch wenn nicht öffentlich ist, wo die Unfalltreppe war, passt dazu doch, dass die Zahl der tödlichen Unfälle in Haushalten kontinuierlich steigt – und nun etwa 10.000 Opfer jährlich fordert.

Waltraud Schwab