POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Freitag wird im FAU-­Lokal (in der Grüntaler Straße 24, ab 19 Uhr) das Buch „Verheerende Bilanz: Der Antisemitismus der Linken“ vorgestellt, Klaus Rózsa und Wolfgang Seibert, die beiden beschriebenen Protagonisten des Buches von Johannes Spohr, sprechen über ihr politisches Leben „zwischen Abkehr, kritischer Distanz und Akti­vismus“. Beide waren sie früher in militanten, antiimperialistischen und antizionistischen Zusammenhängen eingebunden und vertraten dabei auch Positionen, die sie heute vehement kritisieren. Es ist nötig, diese Bruchlinien immer wieder in die Debatte zu führen, da sich – wie in der ganzen Gesellschaft – und auch in der Linken – ­wieder ein Antisemitismus breitmacht, der hinter Miss­ständen lieber irgendwelche „Rothschilds“ vermuten möchte, als zu versuchen, den Kapitalismus zu verstehen und an dessen Abschaffung zu arbeiten.

Der Samstag lockt zu einem Tagesseminar im KuBiZ (Bernkasteler Straße 78, 9.30 Uhr). Auf diesem wird die „koloniale Brille“ erläutert, die also die „Geschichte und Kontinuitäten von postkolonialen Sichtweisen“ erklärt. Denk- und Handlungsmuster sollen durchdrungen und so verändert werden. Anschließend an das Seminar steigt dann das Sommerfest des KuBiZ mit Speis und Trank, mit Infos und Musik!

Tags drauf wird Flüchtlingssolidarität gelebt. Unter dem Motto „Because love has no borders“ versammeln sich hauptstädtische Aktivist*innen am Bahnhof Alexanderplatz (Gleis 2, 11.45 Uhr), um von dort aus nach Brandenburg an der ­Havel zu fahren. Dort wiederum ­findet eine Gay-Pride-Demonstration im Rahmen der zweiten Refugee-LGBTIQ*-Conference statt. Und dieses sollte ja wohl nun wirklich unterstützt – und geschützt – werden.

Der Dienstag schließlich führt in die Baiz (Schönhauser Allee 26a, 20 Uhr), alldort wird die Sonderausgabe zum 80. Jahrestag des Spanischen Krieges 1936–39 des bewährten Zirkulariums telegraph vorgestellt, wie immer ein bisschen verspätet. Gerhard Hanloser und weitere Autor*innen werden über jenen berühmten Krieg berichten, den ein Putsch von Teilen des spanischen Militärs gegen die Republik im Jahr 1936 auslöste, gegen den sich Anarchist*innen, Sozialist*innen, Kommunist*in­nen und Republikaner*innen aus der ganzen Welt erhoben – sie kamen aus ganz Europa, ja, selbst aus den USA angereist, um dort die Freiheit zu verteidigen. Der Krieg, in den auch Nazi-Deutschland und das faschistische Italien eingriffen, endete dennoch 1939 mit dem Sieg der Putschisten, dieser beförderte dann eine Diktatur, die bis 1975 andauerte.