: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Bier in London ist irre kostbar
Nach der Terror-Attacke rund um London Bridge und Borough Market am letzten Wochenende ging ein Bild in den sozialen Medien herum, das einen Mann zeigte, der zwar offensichtlich floh, aber dennoch peinlich darauf achtete, sein Bier dabei nicht zu verschütten. Eine Steilvorlage für den typisch britischen „Tongue-in-Cheek-Humour“ der Briten – warum sich aus der Ruhe bringen lassen, wenn ein Pint Beer in der Londoner City immerhin 6 Pfund kostet? Cheers!
2. Sogar Helene Fischer schwitzt
Die einst von Jan Böhmermann als „singende Sagrotan-Flasche“ bezeichnete Schlagersängerin, die zuletzt beim DFB-Pokalfinale herzhaft ausgebuht wurde – nicht aufgrund schlechten Aussehens oder Gesangs, sondern aufgrund des Vorwurfs der „Eventisierung“ des Fußballs –, präsentierte ihre neuen Songs bei einem Konzert in München, das von der ARD übertragen wurde. Dass sie dies nun erstmals verschwitzt und zersaust tat, versetzte Beobachter und Fans in regelrechte Euphorie. Herzbeben!
3. Mit der Menschheit geht es bergauf
Ohne jegliche Sicherung oder Hilfsmittel hat Freikletterer Alex Honnold (31) die berüchtigte Steilwand „El Capitan“ im amerikanischen Nationalpark Yosemite bezwungen. Die knapp 1000 Meter hohe Wand gilt als eine der schwierigsten Kletterrouten der Welt. Mehr als ein Jahr hatte Honnold an verschiedenen Steilwänden in den USA, China, Europa und Marokko geübt und nur einen kleinen Kreis von Freunden und Kletter-Kollegen in seine Pläne eingeweiht Der Zeitschrift National Geographic sagte er, dass dies die „Mondlandung des Free Solo“ sei. Glück auf!
4. Auch in al-Asrak ist es ganz schön
Die Verlegung der Anti-IS-Bundeswehrtruppen von der Türkei nach Jordanien bietet neue Perpektiven. Qasr al-Azraq, das Schloss von al-Asrak, nutzte bereits Edward Lawrence („Lawrence of Arabia“). Im Winter 1917 richtete er dort sein Hauptquartier während der arabischen Revolte gegen das Osmanische Reich ein. Sein Büro befand sich seinerzeit in der Kammer über dem Torhaus – die Gegend rund um das Schloss soll damals auch schon zum Start und zur Landung von Flugzeugen genutzt worden sein. Guten Flug!
5. Rückwärts geht immer
Nachdem die Deutschen nun also das Schloss ihres alten Kaisers wiederaufgebaut haben, soll auch noch ein Kreuz auf die Kuppel. Alles so, wie es immer war. Und immer gibt’s Ärger: Soll das religiöse Kreuz nun wirklich auf die reaktionäre Kuppel? Als Vorschlag zur Güte haben nun die Gründungsintendanten des Humboldt Forums eingebracht, dass ebenfalls der Schriftzug ZWEIFEL angebracht werden, eine Installation des Künstlers Lars Ø. Ramberg, entstanden für die letzten Tage des Palasts der Republik. So nineties! Martin Reichert
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