5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Terror in Kenia ist keine Nachricht

In Kenia sind in dieser Woche bei drei Anschlägen innerhalb von zwei Tagen 13 Polizisten gestorben. Vermutlich hatte die somalische Shabaab-Miliz, die al-Qaida nahesteht, die Sprengfallen installiert. Kaum eine deutsche Zeitung berichtete über die Anschläge, auch die taz nicht, obwohl Kenia als relativ stabiles Land in Afrika gilt. Der Anschlag am Montagabend in Manchester, bei dem 23 Menschen starben, war dagegen zusammen mit Trumps Auslandsreise das dominierende Nachrichtenthema der Woche.

2. Nächstenliebe gilt laut AfD-Christin nicht für alle

„Das Gebot der Nächstenliebe bedeutet nicht, dass ich jeden Menschen auf der Welt wie mich selbst lieben muss“, sagte Anette Schultner, die Sprecherin der „Christen in der AfD“, bei einer Podiumsdiskussion auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin. Was würde Jesus dazu sagen? „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, heißt es im Matthäus-Evangelium, Kapitel 25, Vers 40.

3. Masern sind keine Kinderkrankheit

Masern sind gefährlich, gerade für Erwachsene. In Essen ist eine 37 Jahre alte Frau an Masern gestorben – trotz intensivmedizinischer Behandlung in der Uniklinik. Das Robert-Koch-Institut registrierte dieses Jahr bereits mehr Masern-Fälle als im gesamten Jahr 2016. Schuld daran sind auch die Impfgegner. Diese haben es nun aber schwerer. Der Bundesgerichtshof hat am Dienstag entschieden, dass ein Vater seine Tochter auch gegen den Willen ihrer Mutter impfen lassen darf.

4. #freedeniz kommt nach Straßburg

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte will den Fall Deniz Yücel mit Vorrang behandeln. Das wurde in dieser Woche bekannt. Der Türkei-Korrespondenten der Welt hatte vor dem Gericht in Straßburg Beschwerde gegen seine Untersuchungshaft eingelegt. Er sitzt seit mehr als 100 Tagen in Istanbul im Gefängnis, weil er als Journalist seinen Job gemacht hat.

5. Der Mount Everest hat eine Stufe weniger

Der Hillary Step ist ein Stück Felsen ein paar hundert Meter unterhalb des Everest-Gipfels, eine letzte Hürde auf der Südroute zum höchsten Berg der Welt. Benannt wurde er 1953 nach dem Erstbesteiger Edmund Hillary. Und diese Felsstufe ist nun nicht mehr da, zerstört offenbar bereits 2015 beim heftigen Erdbeben – das jedenfalls behaupten mehrere Bergsteiger steif und fest. Andere entgegnen: Es liegt einfach sehr viel Schnee obenauf. Fakt ist: Noch nie war der Andrang am Everest so groß wie in diesem Jahr, Nepal vergab gut 370 Lizenzen. Mindestens zehn Bergsteiger starben in dieser Saison bereits.

Sebastian Erb, Steffi Unsleber