: „Wunderschöne militärische Ausrüstung“
Rüstung Saudi-Arabien will für 312 Milliarden Euro Waffen kaufen. Dabei stärken die USA einseitig den stärksten Gegner Teherans
Nach Angaben von Trumps Sprecher Sean Spicer ist es der größte einzelne US-Rüstungsdeal der Geschichte. Vor einem Treffen mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, sagte Trump am Sonntagmorgen zudem: „Eine der Sachen, über die wir diskutieren werden, ist der Kauf von jeder Menge wunderschöner militärischer Ausrüstung.“
Das Geschäft mit den Saudis beinhalte Schiffe, das Raketenabwehrsystem THAAD, gepanzerte Fahrzeuge und Raketen. Zudem geht es um Präzisionsmunition, deren Export nach Saudi-Arabien Barack Obama noch verboten hatte – aus Sorge, die Saudis könnten sie im Jemen einsetzen. Andere der in dem Deal enthaltenen Waffen hatte Obama dagegen genehmigt. Auch er hatte für über 90 Milliarden Euro Waffen an die Saudis verkauft.
Saudi-Arabien konkurriert mit dem Iran um die Vorherrschaft in der Region. Anders als Obama teilt Trump die antiiranische Sichtweise der Saudis. US-Außenminister Rex Tillerson nannte das Waffengeschäft „eine starke Botschaft an unseren gemeinsamen Feind“. In einer Mitteilung des State Departments ist von „der bösartigen iranischen Bedrohung“ die Rede. Saudi-Arabien unterstützt unter anderem Aufständische in Syrien und bombardiert die Terrormiliz IS sowie Aufständische im Jemen. Dort werden regelmäßig Zivilisten getötet.
In Bezug auf Menschenrechte hüllte sich die US-Delegation in Saudi-Arabien in Schweigen. Zuletzt hatte die saudische Regierung verkündet, nicht mehr an Waffengeschäften mit Deutschland interessiert zu sein, nachdem Rüstungsgeschäfte mit Riad in Deutschland auf heftige Kritik gestoßen waren.
Jannis Hagmann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen