Das Apartment

Justus Hoffmeier, 21, wohnt seit drei Jahren im Studentenwohnheim „The Fizz – Living cum laude“und hat dort viele Freunde gefunden

„Verbringe viel Zeit hier“: Hoffmann studiert an der HU und wohnt in The Fizz Foto: Steffi Loos

Ich bin hier mit 18 Jahren eingezogen, gleich nach dem Abitur, das war 2014. Damals waren die Apartments im The Fizz noch günstiger. Heute würde meine Wohnung, etwas mehr als 20 Quadratmeter, 680 Euro inklusive Nebenkosten, Möbelmiete, Internet und Fernsehen kosten. Eigentlich ist die Wohnung gehobener, als ich es brauche. Die Fußbodenheizung im Bad und der Blick aufs Kottbusser Tor: Das sind nicht meine Kernthemen. Da ich aber im The Fizz zehn Stunden auf 450-Euro-Basis im Büro mitarbeite, ergibt sich für mich trotzdem eine gute Rechnung.

Im Büro helfe ich unter anderem beim Verleih von all dem mit, was nicht so gut ins Zimmer passt, also Staubsauger, Bügelbretter und ähnliches.

Wir haben im The Fizz einen Seminarraum, ein Clubhaus mit Gemeinschaftsküche und Bibliothek, dann die Lobby, den Garten und einen Waschraum. Ich verbringe tagsüber trotzdem viel Zeit im Apartment, arbeite und lese hier. Nur abends bin ich viel unterwegs. Denn das einzige, was mich hier stört: Dass man ja quasi im Schlafzimmer kocht.

Im normalen Wohnheim wäre es natürlich günstiger, nur wollte ich gern eigenständig wohnen. Als 18-Jähriger wird man in Berlin aber nicht einmal zur Besichtigung einer WG eingeladen. Ich habe am Anfang gedacht, dass ich hier nur übergangsweise wohnen werde. Meine Eltern haben mich überredet, sie wollten, dass ich gut aufgehoben bin. Und dann hat es mir so gut gefallen. Ich kann mit dem Rad zur Uni fahren, Kreuzberg liegt vor der Tür. Außerdem habe ich viele Freunde gefunden, aus vielen Ländern, die ich so vielleicht nicht getroffen hätte. Es ist sehr familiär hier. Wir stellen uns an Nikolaus sogar Süßigkeiten vor die Tür.

Meine Eltern sind von Beruf Beamte, sie unterstützen mich mit der Miete. Ich nehme das nicht auf die leichte Schulter und hoffe, dass ich mich einmal revanchieren kann. Hier gibt es viele Studierende aus dem Ausland, viele haben auch großzügigere Budgets zu Verfügung. Aber durch die Staffelung der Mieten gilt das nicht für alle. Einige arbeiten auch viel oder bekommen Bafög. Es ist also sehr durchmischt.

Im Herbst mache ich meinen Bachelor. Ich denke, dass ich danach gern ausziehen werde, sehr lieb wäre mir eine Altbauwohnung. Aber ein WG-Zimmer in einer Altbauwohnung in der Innenstadt ist nicht unbedingt günstiger als das Apartment hier.

Protokoll Susanne Messmer