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Uwe Rada feiert mit Eisenbahnern den Erfolg des Kulturzugs nach BreslauJetzt sogar mit Reservierung

Foto: Kulturprojekte Berlin

Natürlich floss der Wodka in Strömen, und auch die Kulisse stimmte: Prellböcke, Motorenblöcke, Ersatzteile jeder Art. Dennoch war der Umtrunk im DB-Betriebswerk Lichtenberg am Mittwochnachmittag keine gewöhnliche Betriebsfeier. Begossen wurde das einjährige Jubiläum eines Unterfangens, das bei den Eisenbahnern zu Beginn als „der Exot“ firmierte, sich dann aber bald als Erfolgsgeschichte erwies: der Kulturzug von Berlin nach Breslau.

Und so saßen sie in Lichtenberg alle einträchtig zusammen. Die Vertreter der DB Regio, die Zugführer der niederschlesischen Eisenbahn Koleje Dolnośląskie (KD) und die Künstler und Kuratoren des dazugehörigen Kulturprogramms. Eisenbahner und Kulturleute leben eigentlich in zwei sehr verschiedenen Welten, doch im vergangenen Jahr, das war am Mittwoch zu spüren, sind sie sich näher gekommen. Alleine schon deshalb ist der Kulturzug eine prima Sache.

Und künftig wird er sogar noch besser, denn inzwischen lassen sich auch Sitzplätze reservieren. Zwar seien am vergangenen Wochenende zwei Plätze vergeben worden, die es gar nicht gibt, räumte ein Bahnmitarbeiter augenzwinkernd ein, aber nun habe man die Sache im Griff.

Bis Ende 2018 werden DB Regio und KD den Kulturzug an den Wochenenden betreiben. Dann, so hoffen sie, werde vielleicht der Fernverkehr der Deutschen Bahn und der polnischen PKP die Strecke bedienen. Dazu aber muss das Fahrgastaufkommen noch steigen. 23.000 Fahrgäste hatte der Kulturzug seit seiner Jungfernfahrt am 30. April 2016. Aber Breslau ist auch ohne den Titel Kulturhauptstadt eine Reise wert.

Und das Kulturprogramm im Zug geht weiter, freute sich Kurator Oliver Spatz. Derweil legte seine Kollegin Ewa Wille auf – zur Silent Disco. Tanzende Eisenbahner aus Deutschland und Polen, das gab es wohl auch noch nicht.

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