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Neu im Kino

„Denk ich an Deutschland in der Nacht“ Foto: Arden Film GmbH 2017

„Der Teppich ist riesig und man sieht das Ende nicht“, sagt der Frankfurter DJ Ata Macias über stilistische Vielfalt und internationale Bedeutung der hiesigen Houseszene. Ata sitzt auf einem Sofa und lässt sich beim Erzählen vom bildhaften Sinn für Details treiben. Es ist die dritte von insgesamt 25 langen Kameraeinstellungen, aus denen Romuald Karmakars fast zweistündiger, aber nie langatmiger Dokumentarfilm „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ montiert ist. Zuvor haben wir den Produzenten Ricardo Villalobos (Foto) in seinem Studio minutenlang beim Abspielen einer Spoken-Word-Platte und seiner Kommentierung zugesehen. Dann malt Ata das Big Picture, erklärt anschaulich, wie House einst aus den USA nach Deutschland gewandert ist. Wenn es so etwas wie das Ideal einer ausbalancierten Tonspur gibt, die von „Denk ich an Deutschland …“ kommt dem ganz nahe. Das zweite Alleinstellungsmerkmal dieser famosen Dokumentation: Auch wenn Karmakar zu seinen Protagonisten auf Distanz geht, er bleibt ihnen auf der Spur und hält sich an den kleinsten gemeinsamen Nenner auf dem Dancefloor: den Beat der Musik.

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