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Eine Sonderung findet nicht statt

betr.: „Soziale Spaltung in der Schule nimmt zu“, taz vom 29./30. 4. 17

Dieser Artikel erweckt den Eindruck, Schulen in privater oder kirchlicher Trägerschaft würden Steuergeld verprassen zugunsten reicher Eltern. Die niedersächsische Waldorfschule, an der ich arbeite, bekommt vom Land 80 Prozent der Lehrergehälter, die an einer staatlichen Schule gleicher Schülerzahl aufgewendet würden. Mehr nicht. Davon ist kein Gebäude bezahlt, kein Hausmeister, keine naturwissenschaftliche Sammlung, kein Papier, keine technische Ausrüstung, kein Strom, keine Reinigung, keine Heizung und auch kein Geschäftsführer und eine Schulsekretärin, da die Schule sich selbst und nicht die Schulbehörde sie verwaltet. Also muss Schulgeld erhoben werden, bei uns nach Einkommen gestaffelt, aber vom Land gedeckelt. Wir sind sehr froh, dass es Eltern gibt, die Beträge an der Obergrenze des Erlaubten zahlen können, um den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern nur geringe Beträge zahlen können, den Schulbesuch zu ermöglichen, und freuen uns über Spenden. Die Aufnahme der Schüler erfolgt einzig nach pädagogischen Gesichtspunkten, erst danach wird über die Höhe des Schulgeldes gesprochen – und zwar so, dass die Lehrer nicht wissen, wer wie viel bezahlt. Von einer Sonderung durch unsere Schule kann keine Rede sein. Es ist unredlich, auf der einen Seite die Schulen in nichtstaatlicher Trägerschaft mit zu wenig Geld auszustatten und auf der anderen Seite ihnen vorzuwerfen, überwiegend Schüler aus Elternhäusern zu haben, die das benötigte Schulgeld auch zahlen können.MAREN RITSCHER, Hamburg

Ein cooles und zähes Standing

betr.: „Mit dem Gestus der Widerstandskämpferin“, taz vom 3. 5. 17

Nein, die Absage der USA-Reise von Frau von der Leyen war nicht Hollywood. Natürlich wollen viele sie loswerden, sowohl in der Bundeswehrführung als auch in der Politik. Weil sie bisher die einzige Person in ihrem Amt war, die Reformen durchsetzten kann. Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit hat sie die beiden wichtigsten Staatssekretäre in die Wüste geschickt, die vor allem für die skandalöse und sicher auch korrupte Beschaffungspraxis verantwortlich waren. Man braucht nicht viel Fantasie, wo überall ihr das Feinde mit einem bösen Gedächtnis verschafft hat. Bei ihrer Auseinandersetzung mit Heckler & Koch über das Sturmgewehr hatten viele gehofft, sie zu Fall zu bringen. Sie hat ein cooles und zähes Standing in der Auseinandersetzung mit dem Koloss Bundeswehradministration, an dem alle Vorgänger bisher gescheitert sind. Dass die SPD und die GRÜNEN, natürlich auch die LINKE, (und immer auch das politische Kabarett) nun die Verteidigungsministerin vorführen wollen, ist Wahlkampfshow, weil sie keinen Plan haben und ihren Wählern allesamt vorspielen, bei Bundeswehrangelegenheiten vor allem kritisch oder dagegen zu sein. BURKHART BRAUNBEHRENS, Ebertsheim

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