Analoges Gruseln

KINOREIHE Bis Sonntag zeigt das Metropolis in Hamburg unter dem Titel „Monster machen mobil“ zehn alte Science-Fiction-Filme in 35mm-Kopien

Originalposter des Klassikers „Frankenstein“ von 1931 mit Boris Karloff Foto: Heritage Auctions/dpa

Vor acht Jahren veranstaltete Andreas Schiefler von der Firma „Vintage Movie Posters“ im Metropolis-Kino das „1. Hamburger Scifi-Horror-Festival“ unter dem Titel „Monster machen mobil“. Ein „Festival“ nennt er die Filmreihe heute nicht mehr und auch das selbst produzierte Festivalmagazin mit 40 Farbseiten wurde inzwischen eingespart. Aber ansonsten läuft nun im gleichen Kino eine neue Ausgabe dieser Veranstaltung.

Während im ersten Jahr neun alte Genreschinken wie „Conan – der Barbar“ oder „Planet der Vampire“ gezeigt wurden, sind es diesmal sogar zehn, die Schiefler zusammen mit dem Werbefachmann Axel Sawitzki präsentiert.

Alle Filme werden in deutsch synchronisierten 35mm-Fassungen vorgeführt, die wohl zum größten Teil aus dem Archiv des Metropolis-Kinos stammen dürften. Die Reihe beginnt heute um 21.30 Uhr mit „Der Omega-Mann“ von 1971, in dem Charlton Heston glaubt, der letzte lebende Mensch auf der Erde zu sein. 2007 gab es davon das Remake „I am Legend“ mit Will Smith.

Die meisten Filme im Programm sind sogenannte b-movies, und so ist es fast schon ein Stilbruch, wenn am Freitag mit „Frankenstein“ mit Boris Karloff ein inzwischen als Filmkunstwerk anerkannter Klassiker des Horrorgenres gezeigt wird. Und auch der James-Bond-Film „Moonraker“ aus dem Jahr 1979 scheint auf den ersten Blick nicht ganz zu passen. Aber immerhin wird Moore hier ins All geschossen, weil die Produzenten so auf der Erfolgswelle von „Krieg der Sterne“ mit schwimmen wollten.

Manchmal schadet ein großes Budget. So waren die frühen, billig produzierten Filme von John Carpenter eindeutig besser als seine späteren Hollywoodproduktionen: Sein Niedergang begann mit „The Fog“ (30. 4.), den auch die schreiende Jamie Lee Curtis nicht retten konnte.

Angemessen trashig produziert ist dagegen das Urwelt-Drama „Caprona – Das vergessene Land“ (30. 4.) von Kevin Connor, in dem Seeleute auf einer Insel im Eismeer stranden.

Der Erfinder von Godzilla, Ishiro Honda, ist gleich mit zwei Filmen vertreten: Bei „Monster des Grauens greifen an“ verrät der Titel alles und in „U 4000 – Panik unter dem Ozean“ (beide am 29. 4.) spielt Josef Cotten einen U-Boot-Kommandeur, der gegen ein Mischwesen aus Löwe und Kondor kämpfen muss.

Der Meister des billigen Exploitationkinos, Roger Corman, darf in solcher Reihe nicht fehlen. Gezeigt wird seine sehr freie Edgar-Allen-Poe-Adaption „Satanas – Das Schloß der blutigen Bestie“ (30. 4.) mit Vincent Price.

In „Rock Aliens“ (28. 4.) landen musikbegeisterte Aliens in einem Raumschiff, das wie eine Gitarre aussieht auf der Erde, weil sie 80er-Pop so gerne mögen – der wahre Horror. HIP

27. bis 30. 4., Metropolis Kino Hamburg, Kleine Theaterstr. 10