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Neu im Kino

„The Birth of a Nation – Aufstand zur Freiheit“ Foto: 2016 Twentieth Century Fox

Im neuen Film des Regisseurs Nate Parker „The Birth of a Nation – Aufstand zur Freiheit“ machen die Weißen keine gute Figur. Parker, zugleich Hauptdarsteller, ist in der Rolle des Nat Turner zu erleben. Er wuchs als Sklave im 19. Jahrhundert auf einer Plantage auf, brachte sich selbst das Lesen bei und wurde später Laienprediger. Im Sommer 1831 versammelte er Gleichgesinnte, um sich in einem Aufstand gegen die Unterdrückung durch die Weißen zur Wehr zu setzen. Seinen Besitzer, Joseph Travis, erschlug er mit einem Beil. Turner wurde dafür gehängt. Parker rückt seine Hauptfigur ins Zentrum. Durch Nat Turners Augen, von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, blickt man auf die Zustände im Virginia des frühen 19. Jahrhunderts. Parker inszeniert das sehr geradlinig. Interessant ist das weniger wegen des legitimen Anliegens, die historische Rolle Turners zu würdigen, sondern weil er sich nicht ausschließlich in Glorifizierung ergeht. Nat ist nicht minder irregeleitet als die Weißen, was seine Lesart der Bibel angeht. Die Religion erweist sich als weltanschauliche Knetmasse, die sich zu jedem politischen Zweck instrumentalisieren lässt.

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