in aller kürze:
Unterkunft umkämpft
Die Stadt hat gegen den vorläufigen Baustopp für eine Folgeunterkunft mit rund 370 Plätzen auf dem Duvenacker Beschwerde angekündigt. Das Bezirksamt Eimsbüttel und die Stadtentwicklungsbehörde zeigten sich zuversichtlich, dass die offenen Rechtsfragen bald geklärt werden und die Bauarbeiten dann weitergehen könnten. Auf dem Duvenacker in Eidelstedt sind 98 Wohnungen in sieben Gebäuden geplant, die später als Sozialwohnungen vermietet werden sollen. Anwohner hatten dagegen vor dem Verwaltungsgericht geklagt. (taz)
Angriff auf Schiri bestraft
Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) hat nach einem Angriff auf einen Schiedsrichter zwei Spieler des Kreisligisten SV Rot Weiß Wilhelmsburg für lange Zeit gesperrt. Das HFV-Sportgericht entschied, dass der Haupttäter für zweieinhalb Jahre gesperrt wird. Er hatte zugegeben, den Schiedsrichter geschlagen und dessen Assistenten beleidigt zu haben, berichtete der NDR. Ein weiterer Fußballer und ein Zuschauer, der sich an der Attacke beteiligte, dürfen für ein Jahr keinen Fußballplatz betreten. Zu den Ausschreitungen war es in der Partie zwischen Wilhelmsburg und Vorwärts Ost am 21. März gekommen. Das Spiel wurde abgebrochen, die Polizei schickte 16 Einsatzwagen. (taz)
Sicherheitsdienste beziffert
Die in Flüchtlingsunterkünften eingesetzten Sicherheitsdienste haben die Stadt nach Berechnungen der CDU-Bürgerschaftsfraktion 2016 mehr als 56,5 Millionen Euro gekostet. Die Fraktion addierte die vom Senat genannten Abrechnungssummen für die mehr als 50 Standorte der Erstaufnahmeeinrichtungen. Geteilt durch die Zahl von 10.000 Flüchtlingen, die im Durchschnitt in den Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht waren, ergibt das 5.600 Euro Security-Kosten pro Geflüchtetem. Der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge konnte die Zahlen nicht im Detail bestätigen. Sprecherin Kerstin Graupner sagte aber: „Die 5.600 stimmen in der Dimension.“ Zahlreiche Verträge mit den Sicherheitsfirmen seien aber bereits Ende 2016 ausgelaufen. (dpa)
Schleierverbot gescheitert
CDU und AfD sind in der Bürgerschaft mit Anträgen, Vollverschleierung zu verbieten, durchgefallen. Sowohl die rot-grüne Koalition als auch FDP und Linke waren sich einig, dass ein pauschales Verbot von Burka oder Nikab rechtlich und politisch der falsche Weg sei. Die AfD wollte die Vollverschleierung generell untersagen, die CDU eine „vollständige Gesichtsverhüllung in sensiblen öffentlichen Bereichen verbieten“. (dpa)
Sütterlinstube geehrt
Der Senat hat der Sütterlinstube im Hamburg-Museum die Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Bronze verliehen. Mitglieder des Vereins übersetzen aus den alten deutschen Schriften Sütterlin und Kurrent. So hat der Verein etwa die Tagebücher eines Bordmusikers auf Weltreise zwischen 1892 und 1894 und einen Augenzeugenbericht der Schlacht von Waterloo von 1815 in lateinische Schrift übertragen. (taz)
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