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Zum Objekt degradiert
betr.: „Fälle von Menschenersatznähe“, taz vom 11./12. 3. 17
Jeder Mensch, ob schwarz, Homo, Frau – oder eben heterosexueller Mann –, hat es grundsätzlich verdient, in erster Linie als Individuum wahrgenommen zu werden. Dennoch ist es wichtig, auf bestehende Tendenzen hinzuweisen und sie zu hinterfragen. Der Einwand, Frauen hätten sich massenweise unhinterfragt einem Rasurdiktat gebeugt, ist ja berechtigt. Ich persönlich fand es immer abwegig, mich künstlich zu einem kleinen Mädchen zu machen und dafür auch noch Geld und Zeit zu investieren. In der Sauna kam es mir aber tatsächlich eine Zeit lang so vor, als wäre ich die Einzige, die das so sieht.
Viel zu oft machen Frauen aktiv dabei mit, sich zu Objekten zu degradieren – und sind sich dessen oft wohl gar nicht bewusst. Frauen stützen leider immer wieder die oft unguten männlichen „Herrschaftsstrukturen“.
Wir sollten vielleicht auch im Hinblick auf die Kopftuchdebatte da gucken, was hier im Westen – also bei uns selbst – schiefläuft!
BARBARA KELBER, Langenzenn
Träume für ein geschundenes Land
betr.: „Falsche Flaggen am Golf“, taz vom 20. 3. 17
Der Kunstmarkt ist eine interessante Sache, sicherlich. Und Ingo Arend weiß fundiert davon zu berichten. Aber ist die Kunstmesse Art Dubai wirklich ein Thema für die taz? Statt dort über das Phänomen einer syrischen Kunstproduktion erstaunt zu sein, wäre für taz-Leser doch viel relevanter: Wie arbeiten denn Künstler in Syrien? Wie sieht es an Kunsthochschulen aus? Oder auf dem dortigen Kunstmarkt? Und erst recht: Welche Ideen und Träume haben Architekten für den Wiederaufbau ihres geschundenen Landes?
BETTINA MARIA BROSOWSKY, Braunschweig
Im Zeitalter des Pink- und Blauwahns
betr.: „Gleichberechtigung fängt in der Hose an“, taz vom 18./19. 3. 17
Wie schön, dass ein Mann sich engagiert für die fehlenden oder zu kleinen Hosentaschen von Frauen! Dank an Herrn Neukam! Er konstatiert, dass nur wenige auf die Barrikaden gehen darob. Aber ist das so verwunderlich, wenn dies nur eine von noch immer Hunderten kleiner und größerer Benachteiligungen von Frauen in ihrem Alltag ist? Frau käme ja von den Barrikaden gar nicht mehr runter.
Übrigens für alle Jüngeren: Noch Anfang der 70er Jahre war es im Bezirksamt Reinickendorf unerwünscht, dass Frauen ihren Dienst in Hosen versahen. Erst einige Jahre später setzten sich überall Hosen durch mit, wie ich meine, relativ normal großen Taschen, wenn auch längst nicht so vielen wie bei Männerhosen. Erst in den letzten Jahren – im Zeitalter des Pink- und Blauwahns und der neu-altmodischen Weibchenmode – schrumpften die Taschen in den Frauenhosen so richtig oder fehlen gleich ganz. Keine soll bitte von den Barrikaden abgehalten werden, nur Mut!FRIDBURG THIELE, Berlin
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