Die Wochenvorschau von Uwe Rada: Kiffende Genossen und reisende Genossen
Macht euch mal locker. Bisher war das ja eher nicht der Leitspruch für Rot-Rot-Grün, doch der SPD-Abgeordnete Thomas Isenberg lässt nicht locker mit dem Lockermachen. Am Donnerstag um elf Uhr lädt Isenberg zu einem Dialog ins Berliner Abgeordnetenhaus. Das Thema: „Eine neue Cannabispolitik ist nötig!“ Im Vorwärts schrieb Isenberg letztens: „Sorry, Innenpolitiker: Das Verbot ist gescheitert.“ Nun will der Gesundheitspolitiker dafür werben, dass sich die SPD für eine lockerere Cannabispolitik einsetzt. Im Herbst soll es dazu eine Mitgliederbefragung geben. Das Grußwort hält übrigens Fraktionschef Raed Saleh. Ob mit oder Joint? Die taz hält Sie auf dem Laufenden.
Bereits am Abend davor hat Michael Müller, der ewige Gegenspieler von Saleh (oder ist es umgekehrt?) seinen Auftritt in der Urania. Um 19.30 Uhr stellt er sich den Fragen von Radiomoderator Ingo Hoppe. Wenn es im September dank Martin Schulz für Rot-Rot-Grün auf Bundesebene reicht, darf er bestimmt auch mal zu Anne Will.
Am Freitag geht die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus dann auf Klassenfahrt nach Leipzig. Auf einer Klausurtagung wollen die Linken auch über das Thema Partizipation sprechen. Vielleicht ist dann ja schon der neue Staatssekretär für Wohnen, Sebastian Scheel, mit von der Partie. Als Nachfolger von Andrej Holm ist Scheel ja gewissermaßen auch für das Thema zuständig. Und Leipzig kennt er auch ganz gut, obwohl ihm die Genossen dort nicht wohlgesinnt sind.
Schon am heutigen Montag bekommt übrigens Ilma Rakusa den mit 30.000 Euro dotierten Berliner Literaturpreis verliehen. Rakusa ist als Autorin und als Übersetzerin aus dem Russischen, Französischen, Ungarischen und Serbokroatischen bekannt geworden. Sie selbst nennt sich Unterwegskind, andere bezeichnen sie als große Europäerin der Literatur.
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