Vormerken: Schwarz-Rot-Gold muss nicht unbedingt sein
Ach, wir Deutschen! Immer müssen wir uns darum streiten, wie es denn nun eigentlich so ist mit dem „Deutschsein“. Diesmal sind es die Popmusiker. Die einen finden ein bisschen Nationalismus gut. Die andern nicht. Die Idee von einer deutschen Radioquote und Songs übers „Deutschsein“ sind in diesem Fall die Auslöser des Streits. Diejenigen, die das ganz blöd finden, haben „I can’t relax in Deutschland“ ins Leben gerufen. Eine Initiative verschiedener Musiker, die als Gegenposition zum neuen schwarz-rot-goldenen Lifestyle steht. „Was hat die Nation mit der Musik zu tun? Musik ist Kunst und daher global“ verkünden sie. Als erstes Statement hat man einen Sampler produziert, der deutlich machen soll, dass es auch KünstlerInnen gibt, die ihre Musik nicht als deutsches Kulturgut sehen. Darunter sind unter anderem Bands wie Tocotronic, T. Raumschmiere und Die Sterne. Symbolisch feiert man am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit den Release der Platte mit Konzerten von Kevin Blechdom, Spillsbury und Kante. Um reine Selbstdarstellung zu vermeiden, diskutieren zuvor verschiedene Experten aus der Presse. Danach erhöhen dann die Chicks on Speed, Turner und rentek an den Plattentellern die Geschwindigkeit des Abends.
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