Heiß oder scheiß?: Die Öko-Kühltasche
Das Produkt: eine Kühltasche aus Wollfilz.
Das ist es: „FrierFilz“ von der norddeutschen Biobäckerei Moin Bio wird als „erste nachhaltige Kühltasche der Welt“ beworben. Sie hat die Form einer etwas größeren Jutetasche und besteht aus etwa einem halben Zentimeter dickem Wollfilz. Dieser wird aus Schafwolle hergestellt und ist laut Moin Bio „schon seit Jahrhunderten für seine gut isolierende Funktion bekannt“. Wenn die Tasche innen mit Zeitung ausgelegt ist, hält sie noch besser kühl, verspricht die Firma. Tragen kann man die Tasche an einer Kordel, die oben befestigt ist. Man kann sie zuklappen, aber nicht komplett verschließen.
Das kann es: Moin Bio stellt unter anderem Tiefkühlgebäck her – die Tasche soll wohl vor allem dazu da sein, diese Produkte schön gekühlt nach Hause zu transportieren. Im Test mit 500 Gramm Tiefkühlbeeren meistert die Tasche zehn Minuten Heimweg bei null Grad Außentemperatur problemlos. Auch nach einer Stunde in der etwa zwanzig Grad warmen Wohnung sind die Beeren noch tiefgefroren. Erst nach drei Stunden kann man sie mit den Fingern zerquetschen, kalt sind sie aber immer noch. Für diesen Zweck ist sie also geeignet – um Getränke bei einem Picknick länger zu kühlen, wohl eher nicht. Dafür ist sie auch zu klein: mit drei Einliterflaschen ist sie schon gut gefüllt.
Das bedeutet es: Als Ersatz für die Plastik-Isoliertaschen, die es an der Supermarktkasse gibt, taugt sie. Man muss den „FrierFilz“ aber auch erst einmal zum Supermarkt hintragen. Und die Tasche ist – im Gegensatz zu ihren Vorbildern aus Kunststoff – relativ schwer und unhandlich. Sie ist 35 mal 42 Zentimeter groß und wiegt auch ohne Inhalt schon etwas über ein halbes Kilo.
Das kostet es: 39,90 Euro plus Porto und Versand.
Da bekommt man es: Vorbestellen kann man die Tasche unter info@moin.eu. Es gibt sie mit Kordel in Rot, Türkis oder Pink.
Spaßfaktor: Der graue Filz und die bunten Kordeln sehen schick aus. Wer gerne auch beim Tiefkühlbeerennachhausetragen hip sein will, braucht diese Tasche definitiv! Friederike Meier
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