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Die Hausdame

Wie machen Sie das?

Sylvia Fabich, 48, aus Dresden hat als Zimmermädchen gearbeitet und als Housekeeping-Leiterin eines Hotels.

taz.am wochenende: Frau Fabich, Spannbettlaken falten ist für viele eine zu hohe Kunst. Wie machen Sie das?

Sylvia Fabich: Man fährt mit den Händen von innen in die zwei oberen Ecken des Lakens. Dann faltet man die rechte Ecke in die linke hinein – nicht darüber. Dasselbe passiert mit den unteren bis man alle Ecken in einer Hand hat. So entsteht ein zur Hälfte gefaltetes Laken, das man beliebig weiter zusammenlegen kann.

Welches Zimmer ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?

Einmal war das ganze Hotelzimmer voller Sand. Es haben Bauarbeiter darin gewohnt, die den Sand von der Baustelle mit ins Zimmer geschleppt haben. Da dachte ich, ich wäre am Strand.

Apropos: Sie als Hotelgast …

Ich gucke hinter die Gardinen und hoch an die Decken, ob ich Spinnweben sehe. Ich weiß immer genau, wo nachlässig geputzt wurde.

Räumen die Menschen auf, bevor Sie kommen?

Es gibt Leute, die machen die Betten und legen ihre Schlafanzüge zusammen. Oft liegen aber sogar Wertsachen rum, die ich aus rechtlichen Gründen gar nicht anfassen darf.

Wo sollte man bei einer Grundreinigung beginnen?

Mit Oberflächen, Schränken und Regalen. Danach Bad und Böden.

Und wenn es mal schnell gehen muss?

Am besten im Vorfeld nicht zu viel rumliegen lassen und eine wöchentliche Reinigung von Bad und Fußboden einplanen. Eine gewisse Grundordnung sollte immer vorhanden sein.

Wie täuscht man den Eindruck vor, man sei ordentlich, wenn Besuch kommt?

Auf jeden Fall sollte das Bad in Ordnung gebracht werden: Toi­lette, Waschbecken und frische Handtücher hinhängen. Den Boden mindestens saugen oder fegen. Schmutziges Geschirr abwaschen, Schmutzwäsche wegräumen. Und zumindest den Staub beseitigen, den man auf den ersten Blick sieht.

Interview Sophie Herwig

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