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Exit: Die Dramatiker

Debatte Braucht Theater noch AutorInnen?

Sterben die DramatikerInnen aus? Schwer zu sagen. Mindestens scheinen sie verzichtbarer geworden: Das Stadttheater Osnabrück, das Stadttheater Bremerhaven, das Staatstheater Oldenburg, das Theater Bremen und selbstverständlich das Deutsche Schauspielhaus haben in Norddeutschland derzeit je eine „Unterwerfung“, basierend auf Michel Houellebecqs Roman, im Spielplan. Und alle jeweils in einer von der hauseigenen Dramaturgie gebauten Fassung. Nun ist es, erfolgreiche Gegenwartsromane auf die Bühne zu bringen, seit dem 19. Jahrhundert gelebte Theaterpraxis. Der Trend, dafür auf die Bordmittel zu setzen, ist hingegen neu.

Er sorgt für eine bemerkenswerte Vielfalt, verschärft aber auch die Situation der DramatikerInnen, also der AutorInnen von Theaterstücken. Die mies ist: Bis zur Jahrhundertwende rangierten Gegenwartsdramatiker in der Bühnenvereinsstatistik gleichauf mit Klassikern in den Top 20 der meistgespielten Stücke. Aktuell so gut wie nie. Klar, wenn die Kultusministerkonferenz unter Vorsitz der Bremer Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) gerade erst die deutsche Theaterlandschaft wegen ihrer „weltweit einmaligen Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen“ für die internationale Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes nominiert, bedeutet das zum Glück kein Veränderungsverbot. Theater braucht Wandel. Nur ob dabei die für sie einst so prägende Figur der Dramatikerin oder des Dramatikers in Bedrängnis geraten muss und verzichtbar werden sollte, darüber lohnt sich nachzudenken, und vielleicht sogar zu streiten. Das tun in unserer Debatten­serie Theaterleute aus ganz Norddeutschland. bes

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