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Musik und SozialverhaltenVon Menschen und Mäusen

Hamburger Soundtrack

von Nils Schuhmacher

Experimente an Mäusen, die Peretti und Kippschull 1990 durchführten, ergaben, dass das Sozialverhalten der Tiere in hohem Maße von der jeweils gespielten Musik abhängig ist. Rockmusik war diesem eher abträglich, wohingegen klassische Musik sich günstig auswirkte.

Man kann also sagen: Gut für Hamburg, dass es jetzt die Elbphilharmonie hat, während die Ernst-Merck-Halle in weiser Voraussicht 1986 abgerissen wurde. Zum Beispiel musste das dortige Konzert von Bill Haley 1958 wegen Krawallen abgebrochen werden. Allerdings betrug der angerichtete Sachschaden nicht mal 0,02% der Baukosten des neuen Hamburger Wahrzeichens.

Man könnte nun also auch sagen: Das ist mal ein teuer erkaufter sozialer Friede. Aber wie man es auch wendet, muss man auch eingestehen, dass Menschen und Mäuse nicht dasselbe sind. Menschen – vor allem die aus Billstedt und Mümmelmannsberg ohne Arbeit – können in der an die Elbphilharmonie angeschlossenen Hotellerie prima Arbeit finden, so einst der ehemalige Hamburger Senator für Stadtentwicklung, Freytag. Sie werden auch intensiv und mit allerlei Gefühl besungen. Gerade in der Pop- und Rockmusik.

Weder das eine noch das andere lässt sich von der Maus behaupten. Jemand wie Funny van Dannen (26. 1., 20 Uhr, Fabrik) erwähnt sie zwar, aber auch er nur in Verbindung mit der ersten Spezies („Mäusemalende Frauen“). Wie es um das komplizierte Verhältnis tatsächlich bestellt ist, müssen einem jetzt Niels Annen (SPD) und Markus Siebert verraten, die in der Reihe „Pop meets Politics“ aufeinandertreffen (31. 1., 19 Uhr, Polittbüro).

Warum Niels Annen: Als er nach seiner Lieblingsplatte gefragt wurde (siehe letzter Soundtrack) antwortete er: „The Yoshua Tree“ von U2, um hinzuzufügen: „Schade nur, dass U2 so eine Geldmaschine geworden sind.“ Er weiß also: In letzter Instanz geht es doch immer um … Mäuse.

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