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kurzkritik von jan zierÜber das Gute reden

Am Ende war die Idee zu „Golden Heart“ leider besser als das Stück auf der Bühne des Bremer Theaters selbst. Wobei: An den hervorragenden SchauspielerInnen und TänzerInnen hat es nicht gelegen, auch nicht an der vielschichtigen Live-Musik von Maartje Teussink. Doch inhaltlich und dramaturgisch kann die Inszenierung nicht recht überzeugen.

Auch mal „über das Gute“ wollte sie sprechen, sagt Regisseurin Alize Zandwijk – was immer das sein mag. In Golden Heart wird es auf Aufopferung und Hingabe (bis zur Selbstlosigkeit) reduziert, inspiriert von Lars von Triers Film-Trilogie, vor allem „Breaking the Waves“ und „Dancer in the Dark“.

Umgesetzt wird das Ganze mit einem Crossover aus Schauspiel und Tanztheater, ohne dass aus dieser Mischung etwas essentiell Neues entstünde. Stattdessen bleibt Golden Heart in beiden Sparten etwas halbgar; zugleich verstärkt dieser Ansatz die ohnedies fatale Neigung des Stückes, wage Ideen und Szenen einfach aneinanderzureihen, nicht ohne unnötige Wiederholungen.

Sicher – es gibt Highlights. Aber Golden Heart fehlt die klare Linie, die Perspektive, die es gerne aufzeigen möchte. So bleibt es nur ein Bilderreigen, der auch mal nerven will, und irgendwie nett anzusehen ist.

Nächste Vorstellung: 18. Januar, 20 Uhr, Theater Bremen

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