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Einblick(655)

Ariane Beyn & Bettina Klein, Spartenleiterinnen Bildende Kunst beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD

Foto: Hans-Georg Gaul

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

AB+BK: „On the subject of the Ready-Made or Using a Rembrandt as an Ironing Board“, kuratiert von der Künstlerin Bethan Huws mit Werken der Daimler Art Collection zum 100-jährigen Geburtstag des Readymade. Marcel Duchamps Konzepte, Referenzen und Wortspiele vermittelt Huws mit unkonventionellen Gegenüberstellungen von Werken, viel Humor und immensem Wissen. Auch Clemens von Wedemeyers Ausstellung „P.O.V.“ im n.b.k. letzten Sommer – eine kluge und wichtige Analyse von historischem Filmmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg, kombiniert mit zeitgenössischer Computerspieltechnik.

Welches Konzert oder welchen Klub könnt ihr empfehlen?

Am 25. Januar spielt die Band „The Plastic People of the Universe“ im Tschechischen Zentrum, 1976 war die Verhaftung der Bandmitglieder und das Verbot der Band Mitauslöser für die Oppositionsbewegung Charta 77.

Auch immer wieder schön: die kleinen Konzerte bei Image Movement, wie neulich Mouse on Mars und demnächst im Februar Hanno Leichtmann mit „unfinished portrait of roedelius today“. Und natürlich die vielen Konzerte unseres Eröffnungsprogramms der daadgalerie, z. B. von Yan Jun, Mazen Kerbaj oder Turgut Erçetin!

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet euch zurzeit durch den Alltag?

Momentan eine Anthologie zu Oskar Hansens „Open Form“-Konzept (Hg. Axel John Wieder und Florian Zeyfang). Wir haben vor einigen Jahren in der daadgalerie eine Videoausstellung zur polnischen Performancekunst seit den 1990er Jahren gezeigt, die bis heute von Hansens Ideen beeinflusst ist. Außerdem: Didier Éribons „Retour à Reims“, und neben diversen Tageszeitungen unter anderem das online Magazin ostpol.

Was ist euer nächstes Projekt in diesem Jahr?

Zu den Personen

Ariane Beyn (*1972) und Bettina Klein (*1970) leben seit Anfang der 1990er Jahre in Berlin. Beide haben u. a. an der Freien Universität Kunstgeschichte studiert und arbeiten seit ca. 2000 als freie Kuratorinnen. Seit 2008 (Ariane Beyn) bzw. 2013 (Bettina Klein) leiten sie die Sparte Bildende Kunst des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.Mit der interdisziplinären Reihe "topophilia/topophobia" eröffnet die daadgalerie am 12. Januar ihre neuen Galerie- und Studioräume in der Oranienstr. 161 in Kreuzberg (siehe oben).

Einzelausstellungen von Wendelien van Oldenborgh („…As for the Future…“, Februar/März) und Rayyane Tabet („Kopf hoch! Mut hoch! Und Humor hoch!“, April/Mai) in der daadgalerie.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude?

Die Gespräche, Atelierbesuche und Abendessen mit Künstlern.

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