:
Dem Fußball hinterhergerannt
betr.: „Das Süppchen in der Sofaritze“, taz Wahrheit vom 30. 12. 16
Es mag ja sein, dass deine Mädchen, lieber Arno Frank, gerne reiten und dass das für viele Mädchen typisch ist. Aber, bitte, nicht für alle! Ein Wörtchen würde reichen, um hier eine ärgerliche und Vorurteile schürende Verallgemeinerung zu vermeiden: „Meine Mädchen setzen sich mit ihren Ponys gern über die neuesten Forschungsergebnisse der Soziologie hinweg und wollen reiten“, das hätte ich schöner gefunden. Denn es ist so, dass meine Mädchen, kaum dass sie laufen konnten, dem Fußball hinterhergerannt sind, als ginge es um ihr Leben, und dies bis heute tun. Als wir mal eine Freundin mit Pferden besuchten, antwortete Emilia (circa 5 Jahre) auf die Frage, ob sie denn auch mal reiten möchte, mit: „Ich habe keine Zeit.“ Damit war dann das Thema „Pferde – die besten Freunde der Mädchen“ für uns gegessen. Kein Reiterhof, nirgends.Martina Nunold,Berlin
Unerfahren
betr.: „Trump, Assange und die Hacker“, taz vom 6. 1. 17
Der letzte Abschnitt im Artikel brachte mich doch zum Schmunzeln. Trump will die CIA schrumpfen, weil sie ihm zu „politisiert“ sei.
Das haben vor ihm schon andere Präsidenten gedacht und versucht. Von „schrumpfen“ (Jimmy Carter) bis zu „ignorieren, ersetzen“ (Bill Clinton). Und natürlich unter Kennedy. Eigentlich hatten alle Präsis der USA Probleme mit der CIA. Und alle sind daran gescheitert, diese „Behörde“ zu schrumpfen oder Herr über deren Arbeit zu werden. Zudem geht es im Zusammenhang mit der CIA immer auch um das Thema Öl. Die von Trump aufgestellte Mannschaft für die kommende Regierung der USA besteht fast nur aus Personen, die entweder etwas mit dem Militär und der CIA oder irgendetwas mit Öl zu tun haben. Ein solches Ansinnen zeigt nur, wie unerfahren Trump in politischer Hinsicht ist. UDO SIEBRASSE, Gelsenkirchen
Keine Biodeutschen
betr.: „Alle dürfen sich sicher fühlen“, taz vom 5. 1. 17
Da ist sie wieder, diese unerhörte Gleichung: Alle = MigrantInnen + „Biodeutsche“. Nichts dazwischen. Die und wir. Im Nebensatz! Als wäre es selbstverständlich. Wieso diese Kategorien? Wozu diese Abgrenzung? Wenn wir sagen möchten: „Menschen mit und ohne Migrationserfahrung“, dann können wir es doch auch so schreiben. Oder wenigstens so ähnlich. Was, bitte, soll das denn sein: einE „BiodeutscheR“? Ein Mensch mit blonder Haar- und weißer Hautfarbe, dessen Eltern und Großeltern und Urgroßeltern und so weiter auch schon biodeutsch waren? Wie viele Generationen müssen es denn sein, damit das Prädikat verliehen wird? Ich finde, diese Kategorie brauchen wir nicht. Biokleidung, Bioenergie, Biogemüse und meinetwegen sogar Biofleisch, alles prima. Aber bitte keine Biodeutschen mehr im Wortschatzangebot.
BJÖRN WOLF, Offenbach
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen