Das Ding, das kommt
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Der gute alte Ölprojektor begleitet seit 25 Jahren alljährlich zu Weihnachten im Hamburger Molotow die Reise in eine Zeit, als weltweiter Frieden noch hip war Foto: Dominik Wagner/Wikimedia

Blubberblasen
für den Frieden

Wenn hier mal ein Weihnachtsbaum brennt, dann ganz bestimmt nicht, weil irgendjemand glaubt, seine Probleme mitten in der besinnlichsten Zeit des Jahres mit Gewalt lösen zu können. Sondern höchstens, weil die das globale friedliche Zusammensein aller Menschen zumindest schon mal olfaktorisch vorbereitenden Räucherstäbchen alle sind.

Überhaupt geht es bei dem, was die Betreiber des Hamburger Clubs Molotow Andy Alien und Starlight Steven dort seit einem Vierteljahrhundert zum Weihnachtsfest unter dem schlichten anachronistischen Titel „Flower Power Space Rock“ veranstalten, ausdrücklich um Besinnung, genauer: um Rückbesinnung und Rückkehr in eine „nicht virtuelle Erlebniswelt“ – eine „Art Disneyland für Hippies“ – per „real existierender Zeitmaschine“.

Als musikalischer Treibstoff für die psychedelische Reise dienen die Wah-Wah-Pedal- und Hammond-Orgel-gesättigten Werke glorreicher Spacerock-Astronauten von Jimi Hendrix bis Ten Years After; als Zeitraumhelm die langen Haare. Aber nicht nur in Sachen Geruch und Klang, sondern auch visuell geht die Zeitreise ein halbes Jahrhundert zurück in die Blütezeit der ewigen Blumenkraft: Um die Raumzeit auch optisch angemessen zu krümmen, schmeißt VJ Ken Running Horse alljährlich seinen guten alten Ölblubberblasen-Projektor an. MATT

So, 25. 12., 23 Uhr, Molotow, Nobistor 14