Zwangsräumung in Kreuzberg: Viele Polizisten im Einsatz
Mit einem Aufgebot von mehreren hundert Polizisten wurde am Dienstagmorgen eine Zwangsräumung in Kreuzberg durchgesetzt. Bereits kurz vor 6 Uhr wurde die Skalitzer Straße rund um die Nummer 64 durch Polizeiwagen und Gitter abgesperrt, um einen direkten Protest von etwa 200 Anwohnern zu unterbinden.
Geräumt wurde ein Mieter, der seit 31 Jahren in der Wohnung lebte. Nach Angaben des Bündnisses Zwangsräumungen verhindern wurde das Haus vor einem Jahr verkauft. Weil der Wechsel der Kontodaten für die Mietüberweisung nicht klar kommuniziert worden war, habe es Verzögerung bei der Mietzahlung gegeben. Daraufhin sei dem Mieter gekündigt, die Nachzahlung des Betrages abgelehnt worden.
Ende November war es Aktivisten mit einer Blockade des Hauseingangs gelungen, eine Räumung zu stoppen. Sprecher David Schuster sagte nun: „Es ist schockierend, wie Profite in Berlin mit Gewalt durchgesetzt werden. Das Recht auf Wohnen wird mit Füßen getreten.“ (epe)
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