: Wiederholungstäter
Der argentinische Tennisprofi Mariano Puerta fällt schon zum zweiten Mal durch eine positive Dopingprobe auf
PARIS dpa ■ Dem Argentinier Mariano Puerta droht als erstem Tennis-Profi eine Sperre auf Lebenszeit. Laut einem Bericht der französischen Sportzeitung L’Equipe soll der French-Open-Finalist nach dem Endspiel des Grand-Slam-Turniers am 5. Juni dieses Jahres in Paris positiv auf das Stimulanzmittel Etilefrin getestet worden sein. Das hätten sowohl A- als auch B-Probe ergeben, die im Kontrolllabor Châtenay-Malabry analysiert worden sind.
Der Internationale Tennis-Verband (ITF) hat bislang noch keinen positiven Dopingtest veröffentlicht. „Wir können weder bestätigen noch dementieren, was L’Equipe berichtet“, sagte ITF-Sprecherin Barbara Travers gestern. Puerta, der bei den French Open im Finale dem Spanier Rafael Nadal in vier Sätzen unterlegen war, spielt in dieser Woche in Tokio. Am gestrigen Mittwoch war er als topgesetzter Spieler ins Achtelfinale eingezogen. Danach gab er einen ersten Kommentar ab. „Ich bin sehr wütend. Das ist eine heikle Angelegenheit. Für mich ist das eine Überraschung. Niemand von der ATP oder ITF hat mich angerufen. Die Zeitungen, die das schreiben, haben keine Beweise. Ich habe nichts Verbotenes genommen“, zitierte ihn L’Equipe.
Sollte sich das Doping-Vergehen bestätigen, muss Puerta als Wiederholungstäter mit der Höchststrafe rechnen. Der 27-Jährige war bereits vor zwei Jahren des Dopings mit Clenbuterol überführt und von Oktober 2003 bis Juli 2004 gesperrt worden. Neben Puerta wurden in den vergangenen fünf Jahren vier argentinische Tennis-Profis wegen Doping-Missbrauchs bestraft: Juan Ignacio Chela (2000), Guillermo Coria (2001), Martin Rodriguez (2003) und Guillermo Canas (2005). Nach Angaben von L’Equipe soll Puerta in seinem Umfeld davon gesprochen haben, das Medikament, mit dem normalerweise Bluthochdruck behandelt wird, wegen einer Grippe eingenommen zu haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen