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Druck auf den Hafen

Handel Drei Reederei-Allianzen kontrollieren künftig den Warenverkehr. Ein Problem für Häfen

Die wachsende Marktmacht der weltgrößten Frachtreedereien bereitet dem Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) Sorgen. Die seit Jahren anhaltende Schifffahrtskrise führe zurzeit „zu einem massiven Konzentrationsprozess“, sagte UVHH-Präsident Gunther Bonz am Dienstag bei der Jahres-Pressekonferenz. Im Ergebnis werde Hamburg ab April 2017 nur noch von den Schiffen dreier großer Reedereiverbünde angelaufen.

Die beiden weltgrößten Containerreedereien Maersk (Dänemark) und MSC (Schweiz) haben bereits die Allianz „M2“ gebildet mit einem Marktanteil von 36 Prozent im globalen Warenverkehr. Ihre Riesenfrachter verkehren nach einem gemeinsamen Fahrplan und zu einheitlichen Tarifen.

Ab April nehmen zwei weitere Verbünde ihre koordinierte Tätigkeit auf: In der „Ocean Alliance“ mit 35 Prozent Marktanteil kooperieren die drittgrößte Frachtreederei CMA CGM (Frankreich), OOCL aus Hongkong und die beiden fusionierten chinesischen Staatsreedereien Cosco und Evergreen; die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, soeben fusioniert mit CSAV aus Chile und UASC aus Katar, wird künftig mit vier Großreedereien aus Japan und Taiwan „The Alliance“ mit einem Marktanteil von 25 Prozent bilden.

Somit müssen Hamburg wie auch andere große europäische Häfen mit drei Großkunden mit 96 Prozent Marktanteil verhandeln – das sei, so Bonz, „ein erhöhter Wettbewerbsdruck“. smv

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