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Neuer Anlauf für Rot-Rot-Grün

betr.: „Ich vertrete SPD-Grundüberzeugungen“, taz vom 24. 11. 16

„Armer Mann und reicher Mann standen da und sah’n sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär’ich nicht arm, wär’st du nicht reich“, dichtete Bertold Brecht. Die Aussagen in dem taz-Gespräch mit dem ehemaligen SPD-Mitglied und leider chancenlosen Kandidaten der Linken für das Amt des Bundespräsidenten, Christoph Butterwegge, klingen wie die Magna Charta für den Aufbruch in eine gerechte und solidarische Gesellschaft nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland. Sie böten genug Kritikpunkte für ein Ende von Schwarz-Rot in der Großen Koalition und wären richtungsweisend für einen Politikwechsel durch das Wählervotum bei den Bundestagswahlen im Jahr 2017. Warum soll das, was als Ergebnis der letzten Wahlen möglich gewesen wäre, nicht möglich werden in einem neuen Anlauf für Rot-Rot-Grün im nächsten Jahr? Nur die Hoffnung stirbt zuletzt. F. W. SIEBERT, Lüneburg

Wichtiger Aspekt

betr.: „Abschied vom Generationenvertrag“, taz vom 24. 11. 16

Bei der Diskussion über die Bezahlbarkeit der Renten bleibt ein wichtiger Aspekt völlig außen vor: Die zirka 20 Millionen Rentner sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, denn sie geben ihre Rente im selben Monat nach Empfang wieder aus für Essen, Trinken, Kleidung, Wohnung etc. pp. Sie schaffen und erhalten dadurch viele Arbeitsplätze. Das schafft wiederum Steuereinnahmen und Beiträge zur Rentenversicherung und spart dem Staat Hartz-IV-Leistungen.

Und Beamte wären nicht erst bei Eingliederung in die gesetzliche Rentenversicherung teuer, weil „sie lange leben“. Sie sind es schon jetzt. Nur dass die versicherungspflichtigen Arbeitnehmer neben ihrer eigenen Alterssicherung über die Steuern auch noch die Beamtenpensionen finanzieren müssen.

PETER SCHAEFER, Reutlingen

Besser arbeitslos

betr.: „AfD-Anhänger rücken weiter nach rechts“, taz vom 22. 11. 16

Endlich macht mal ein Beitrag darauf aufmerksam, wie rechts eigentlich Arbeitslosenbashing ist. Wenn man arbeitslos ist, fühlt man sich in Deutschland als Prügelknabe der Nation und als Mensch zweiter Klasse sowieso. Dabei wäre es für viele Menschen besser, sie würden nicht arbeiten. Der Produzent, der seine Produkte durch die Ausbeutung von Mensch, Tier oder Natur herstellt, wäre besser ein Arbeitsloser. Der Händler, der mit Produkten handelt, die auf ethisch nicht korrekte Art und Weise erzeugt wurden, wäre ebenfalls besser arbeitslos. Und auch der Verkäufer, der gar nicht weiß, was er da eigentlich gerade verkauft, sollte zum Wohl von Mensch, Tier und Natur besser ein Arbeitsloser sein. Schließlich kann man sich als Arbeitsloser auch anderweitig betätigen. Name und Anschrift sind der Redaktion bekannt

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