SPD-Lobbyismus-Affäre: Auch Müller speiste beim „Vorwärts“
Der SPD-Landesvorsitzende und Regierende Bürgermeister Michael Müller hat bestätigt, dass er bei einem jener in die Kritik geratenen Gespräche dabei war, die das Parteimagazin Vorwärts gegen Geld vermittelt haben soll. „Ich habe an einem Gespräch auf Einladung des Vorwärts teilgenommen“, sagte Müller am Donnerstag im Abgeordnetenhaus, „ich wusste nicht, dass es ein gesponsertes Essen war.“ Geld an ihn sei nicht geflossen. Ob auch andere Senatsmitglieder an derartigen Zusammenkünften beteiligt waren, wisse er nicht, so der Regierende.
Nach einem Bericht des ZDF-Magazins „Frontal 21“ soll es Unternehmen und Lobbyisten möglich gewesen sein, sich für Beträge zwischen 3.000 und 7.000 Euro in ein Treffen, oft ein Essen, im kleinen Kreis mit führenden SPD-Politikern einzukaufen. Die Gespräche hatte der Vorwärts über ein Tochterunternehmen organisiert. Es soll sie – ob mit oder ohne Sponsoring – in Zukunft nicht mehr geben, hatte die SPD bereits am Mittwoch angekündigt. (sta)
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